US-Eröffnung: Dow erholt sich nach jüngsten Verlusten

New York – Angesichts nachgebender Ölpreise und einer Stabilisierung an den weltweiten Aktienmärkten haben auch die US-Börsen am Freitag wieder etwas Boden gutgemacht. Der Dow Jones Industrial stieg um 0,49 Prozent auf 12.127,95 Punkte, nachdem er in den vergangenen Tagen angesichts der Unruhen in Libyen herbe Verluste erlitten hatte.

Der breiter aufgestellte S&P-500-Index legte um 0,84 Prozent auf 1.317,11 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite Index 1,07 Prozent auf 2.767,21 Punkte, der Nasdaq 100 kletterte um 1,17 Prozent auf 2.340,32 Punkte.

Am Markt mache sich angesichts der jüngsten Ölpreisentwicklung etwas Entspannung breit, hiess es. Nach dem von den Unruhen in Libyen ausgehenden Höhenflug hatten die Preise für Rohöl seit dem Vortag spürbar nachgegeben. Saudi-Arabien hatte sich Berichten zufolge bereit erklärt, die durch Libyen entstehende Öl-Versorgungslücke zu füllen. Händler verwiesen zudem darauf, dass es Schnäppchenjäger gebe, die nach dem jüngsten Kursrutsch zugriffen und Aktien kauften. Dass das Wachstum der US-Wirtschaft in der zweiten Schätzung zum vierten Quartal nach unten revidiert worden war, war nicht kursrelevant.

Die Aktien von Boeing sprangen um 2,91 Prozent auf 72,82 US-Dollar an. Der US-Flugzeugbauer hatte am Vorabend den Zuschlag für den milliardenschweren Grossauftrag der US-Armee zum Bau von 179 Tankflugzeugen bekommen. Damit hatte Boeing den jahrelangen Bieterkampf mit dem europäischen Rivalen EADS für sich entschieden. Noch steht allerdings nicht fest, ob EADS die Entscheidung akzeptieren oder Einspruch einlegen wird.

Um 3,88 Prozent auf 32,66 Dollar nach oben ging es für die Papiere von Wells Fargo. Börsianer begründeten das mit einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Diese habe die Papiere der Bank von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und sie auf die «Conviction Buy List» gesetzt.

JC Penney verloren 2,35 Prozent auf 35,69 Dollar. Dabei hatte der Einzelhändler mit seinen Zahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr die Umsatz- und Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen. Kaum besser sah es bei den Aktien des teilverstaatlichten Versicherers American International Group (AIG) aus, sie büssten 1,88 Prozent auf 39,67 Dollar ein. Der Konzern hatte am Vorabend nach Handelsschluss seine Zahlen vorlegt. Die Verkäufe von Sparten hatten AIG im Schlussquartal den Weg zurück in die Gewinnzone geebnet. Im Tagesgeschäft läuft es aber weiterhin schwach.

Auch das Solarunternehmen First Solar hatte am Vorabend seine Resultate zum abgelaufenen Jahr vorgelegt. Diese kamen nicht gut an, die Papiere rutschten um 4,06 Prozent auf 158,00 Dollar ab. Negativ wurde ausgelegt, dass der weltgrösste Photovoltaikkonzern das obere Ende seiner Zielspanne für den Umsatz des Jahres 2011 gekappt hatte.

Die Titel von Omnivision Technologies schossen um 23,48 Prozent in die Höhe auf 29,45 Dollar. Der Hersteller von Bildsensoren hatte am Vortag mit seinen Quartalszahlen die Prognosen des Marktes deutlich übertroffen. Das Unternehmen, das unter anderem Apple beliefern soll, hatte insbesondere von der steigenden Nachfrage nach Smartphones profitiert. Im vierten Geschäftsquartal will Omnivision nun einen Gewinn je Aktie zwischen 57 und 70 Cent erzielen. Analysten hatten bislang lediglich mit 45 Cent je Aktie gerechnet. (awp/mc/ss)

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