US-Eröffnung: Verluste – Sorgen um Europa

New York – Die Sorgen um die nur schwer zu kontrollierende europäische Schuldenkrise haben die New Yorker Aktienmärkte am Mittwoch erneut ins Minus gedrückt. Als Belastungsfaktor nannten Börsianer Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, wonach die Euro-Schuldenkrise nicht mit «dem einen Befreiungsschlag» zu lösen sei.

«Es gibt keine einfachen und schnellen Lösungen», sagte sie in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag zu den Ergebnissen des EU-Gipfels in der vergangenen Woche. Ein Ende des seit Wochenbeginn zu verzeichnenden Negativtrends an der Wall Street ist damit nicht in Sicht.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,60 Prozent auf 11.882,96 Punkte. Der S&P 500 gab um 0,78 Prozent auf 1.216,21 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 1,27 Prozent auf 2.546,50 Punkte, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,21 Prozent auf 2.240,87 Punkte nachgab.

Eine eher erfreuliche Meldung aus der Konjunktur indes begrenzte die Verluste am Markt. Die Einfuhrpreise waren in den USA im November schwächer als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat seien die Preise für Importgüter um 0,7 Prozent geklettert, teilte die US-Regierung mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht erhöhten sich die Einfuhrpreise im November um 9,9 Prozent. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Zuwachs von 10,2 Prozent gerechnet. Der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zufolge zeigt der rückläufige Trend im Jahresvergleich, dass derzeit kein Anlass für erhöhte Inflationssorgen bestehe.

Schlechte Nachrichten kamen aus dem Solarsektor. First Solar senkte bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die Prognose. Statt eines Gewinns von 6,60 bis 7,50 US-Dollar je Aktie rechnet der Solarmodul-Hersteller nun nur noch mit 5,75 bis 6,00 Dollar je Anteilsschein. Als Grund für die abermals pessimistischere Prognose nannte das im US-Bundesstaat Arizona ansässige Unternehmen Verzögerungen bei Projekten im Systemgeschäft wegen des Wetters und anderer nicht näher genannter Faktoren. Für das kommende Jahr rechnen Gründer und Interims-Vorstandschef Mike Ahearn mit keiner schnellen Besserung. Anleger schickten die Aktien daraufhin auf Talfahrt. Der Kurs brach um 20,91 Prozent auf 33,67 Dollar ein.

Solarwerte stehen seit Längerem unter Druck. In Deutschland sorgte zuletzt die Pleite von Solon für Aufsehen. Der massive Preisverfall vor allem wegen der Konkurrenz aus China macht der gesamten Branche schwer zu schaffen.

Zu den grössten Verlierern im Dow zählten die als besonders konjunktursensibel geltenden Aktien von Industrie- und Technologieunternehmen. So fielen am Indexende die Papiere des Baumaschinenherstellers Caterpillar um 3,83 Prozent auf 87,50 Dollar, obwohl er seinen Ausblick für das laufende Jahr bekräftigt hatte. Für die Titel des weltgrössten Netzwerkausrüsters Cisco Systems und des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) ging es um mehr als 2 Prozent nach unten.

Die Anteilsscheine des Minenausrüsters Joy Global sackten um mehr als acht Prozent ab. Die jüngsten Gewinn-und Umsatzzahlen hatten die Analystenschätzungen verfehlt. (awp/mc/pg)

NYSE

NASDAQ

Exit mobile version