US-Eröffnung: Leichte Verluste – Beben verschärft Unsicherheit

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Freitag trotz des verheerenden Erdbebens in Japan nur leicht im Minus gestanden. Gewinne bei Industrie- und Technologieaktien sowie der wieder gesunkene Ölpreis grenzten die Verluste im Dow-Jones-Indes ein, meinten Börsianer. Allerdings hatte sich in den USA das Konsumklima der Universität Michigan im März kräftig eingetrübt.

Der Dow Jones Industrial sank um 0,27 Prozent auf 11.952,52 Punkte. Am Vorabend hatten Sorgen um eine stockende weltwirtschaftliche Entwicklung den Leitindex erstmals seit Ende Januar wieder unter 12.000 Punkten schliessen lassen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um minimale 0,05 Prozent herunter auf 1.294,49 Punkte. An der Nasdaq gab der Composite Index 0,32 Prozent auf 2.692,34 Punkte ab, der Nasdaq 100 verlor 0,26 Prozent auf 2.278,46 Punkte.

Börsianer werteten das Erdbeben in Japan mit bisher unabsehbaren Folgen als zusätzlichen Unsicherheitsfaktor, der die ohnehin wackeligen Börsen zusätzlich unter Druck setze. Am Morgen löste ein Erdstoss der Stärke 8,9 einen Tsunami aus, der mittlerweile die Ostküste der Hauptinsel Honshu überspülte. Weiterhin belaste auch die unsichere Lage in Saudi-Arabien und die damit verbundene Sorge um die dortige Ölförderung den Markt.

Bereits im europäischen Handel haben die Aktien von Versicherern wegen des Bebens in Japan deutliche Einbussen hinnehmen müssen. In den USA sanken nun die Papiere des Branchenkollegen American International Group (AIG) um 1,56 Prozent auf 35,91 US-Dollar. Zudem hatte das Unternehmen dem Staat angeboten, hypothekenbesicherter Anleihen für 15,7 Milliarden zurückzukaufen. Die Transaktion wäre vorteilhaft für AIG, schrieb UBS-Analyst Andrew Kligerman.

Unter den weiteren Versicherungsaktien fielen The Travelers um 0,77 Prozent auf 58,07 Dollar und die Titel des stark im japanischen Geschäft engagierten Unternehmens Aflac um 1,69 Prozent auf 54,76 Dollar. Die Papiere der XL Group verbilligten sich um 1,84 Prozent auf 21,82 Dollar. Auch insgesamt war der Versicherungssektor die mit Abstand schwächste Branche am US-Aktienmarkt.

Bisher sind die Schäden für Versicherer nach dem schwersten Erdbeben der Geschichte Japans aber schwer kalkulierbar, wie es von den Konzernen hiess. Längerfristige wirtschaftliche Folgen sind unterdessen nach Einschätzung der Commerzbank kaum zu befürchten, wie die Vergangenheit gezeigt habe. Nach einem kurzfristigen Einbruch sorge dann oft der folgende Wiederaufbau für eine wieder kräftige Erholung.

Im Dow waren die Titel des Telekomkonzerns Verizon Communications mit einem Minus von 1,07 Prozent auf 36,01 Dollar das Schlusslicht. An der Indexspitze hingegen stiegen die Papiere des Mischkonzerns 3M Company und die des Pharmakonzerns Merck & Co um mehr als 0,8 Prozent.

Gefragt waren auch die Papiere von Apple, die um 0,31 Prozent auf 347,72 Dollar vorrückten. Der Technologiekonzern startete den Verkauf seines neuen Tablet-PCs iPad2. (awp/mc/upd/ps)

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