US-Schluss: Dow kaum bewegt – Andere Indizes steigen

New York – Nach seiner mehrwöchigen Kursrally ist der Dow Jones Industrial am Montag auf der Stelle getreten. Andere wichtige US-Indizes setzten dagegen ihren Rekordkurs bei allerdings geringem Handelsvolumen fort. Der Leitindex büsste 0,04 Prozent auf 12.268,19 Punkte ein, nachdem er alleine in der Vorwoche 1,50 Prozent zugelegt und den höchsten Stand seit Juni 2008 markiert hatte. Der marktbreitere S&P-500-Index gewann am Montag dagegen weitere 0,24 Prozent auf 1.332,32 Punkte – das Niveau vom August 2008. An der technologielastigen Nasdaq-Börse stieg der Composite Index um 0,28 Prozent auf 2.817,18 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,27 Prozent auf 2.385,60 Punkte und erreichte erneut ein Zehnjahreshoch.

Das Handelsvolumen sei zwar das niedrigste im bisherigen Jahresverlauf gewesen und lasse gerade auf den langjährigen Rekordständen einen nahen Rücksetzer erahnen, sagten Marktteilnehmer. Die Stimmung bleibe jedoch positiv, weiter gestärkt durch Handelsbilanzdaten aus China, die eine anhaltend starke Nachfrage aus dem Reich der Mitte signalisiert hätten. Zudem hätten Signale einer sinkenden Inflation die Befürchtungen vor weiteren Zinserhöhungen gedämpft.

Im Kampf gegen das gigantische US-Haushaltsloch und angesichts eines erwarteten Rekorddefizits in diesem Jahr setzt Präsident Barack Obama den Rotstift an. Rund 3,73 Billionen US-Dollar umfasst sein am Montag vorgelegter Etatentwurf für 2012. Eines der wichtigsten Ziele leitet er damit ein: Das Defizit in den kommenden zehn Jahren um 1,1 Billionen Dollar zu verringern. Börsianer sehen die Profiteure auf Unternehmensseite vor allem im Bereich Erneuerbare Energien, in dem 8 Milliarden Dollar investiert werden sollen. Dagegen werde wohl der Wettbewerbsdruck auf die Pharmakonzerne durch Generikahersteller verstärkt.

So kletterten die Aktien von Trina Solar um 5,19 Prozent auf 28,79 Dollar, dagegen gehörten die Aktien von Merck & Co. mit minus 0,76 Prozent auf 32,82 Dollar zu den schwächsten Dow-Werten. Papiere von Wal-Mart Stores litten mit einem Abschlag von 1,60 Prozent auf 54,80 Dollar als Index-Schlusslicht unter einem negativen Analystenkommentar von JPMorgan.

Dagegen kletterten General Electric (GE) um 0,80 Prozent auf 21,50 Dollar. Der Mischkonzern will mit der 2,8 Milliarden Dollar schweren Übernahme der Ölzuliefersparte des britischen Energiedienstleisters John Wood sein Öl- und Gasgeschäft stärken. Im vergangenen Jahr hatte die Sparte laut John Wood einen Umsatz von 947,1 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 165,9 Millionen Dollar erzielt. An die Spitze des Leitindex kletterten ExxonMobil um 2,52 Prozent auf 84,91 Dollar.

Die Mobilmesse Mobile World Congress in Barcelona rückte die Handy- und IT-Sparte in den Fokus. Dort hatte etwa LG Electronics angekündigt, bei seinen neuen Smartphones auf das Betriebssystem Android des Internetkonzerns Google zu setzen. Dieses hat inzwischen laut Marktforschern einen weltweiten Marktanteil von etwas über 30 Prozent und liegt damit knapp vor Nokias Symbian. Google-Aktien stiegen um 0,57 Prozent auf 628,15 Dollar. Apple-Aktien verteuerten sich um 0,65 Prozent auf 359,18 Dollar. Hier verdichten sich laut Medienberichten die Hinweise auf ein günstigeres iPhone.

Andere Spekulationen trieben Kurse noch deutlicher an: So ging es für die Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) um 4,23 Prozent auf 8,63 Dollar nach oben. Börsianer begründeten dies mit vagen Gerüchten über ein mögliches Übernahmeinteresse von Dell. Aktien der NYSE Euronext zogen um 2,98 Prozent auf 39,45 Dollar an. Hier verwiesen Marktteilnehmer auf Spekulationen um ein Gegenangebot der CME als mögliche strategische Antwort auf den angekündigten Zusammenschluss der NYSE Euronext und der Deutschen Börse. (awp/mc/ps)

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