US-Schluss: Gewinne

New York – Der US-Aktienmarkt hat am Mittwoch dank guter Konjunkturdaten den ersten Handelstag im Februar mit Gewinnen abgeschlossen. Waren Konjunkturdaten an den vergangenen Tagen eher verhalten ausgefallen, so sprang die weitgehend gute Stimmung der Einkaufsmanager nun auch auf die Anleger an den US-Märkten über. Der Dow Jones Industrial kletterte um 0,66 Prozent auf 12.716,46 Punkte. Damit knüpft der Leitindex der New Yorker Börse vorerst an das Januar-Plus von 3,40 Prozent an. Der breit gefasste S&P 500 legte um 0,89 Prozent auf 1.324,08 Punkte zu.

An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite-Index 1,22 Prozent auf 2.848,27 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,82 Prozent auf 2.488,18 Punkte.

Für Auftrieb hatten Konjunkturdaten aus den USA, aus China und Europa gesorgt. Marktexperten kommentierten, insbesondere der gestiegene Einkaufsmanagerindex für China nähre den Optimismus, die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt könnte sich den Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise entziehen. Einkaufsmanager hatten sich auch in Europa und den USA zuversichtlich gezeigt, die Bauausgaben waren in den USA zudem dreimal so stark gestiegen wie gedacht. Die Arbeitsmarktzahlen des privaten ADP-Instituts aus den USA sorgten nur anfänglich für etwas Enttäuschung. Experten erwarten für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag nämlich dennoch einen klaren Stellenzuwachs. Börsianer zeigten sich mit Blick auf die Konjunkturseite insgesamt zufrieden: Die Daten zur Industrieproduktion sähen ziemlich gut aus, hiess es von einem Vermögensverwalter. Zudem habe die Unsicherheit in Europa etwas nachgelassen, sagte ein Fondsmanager.

Die Aktien der NYSE Euronext fielen um 0,49 Prozent, nachdem die Fusion mit der Deutschen Börse wie erwartet endgültig am Widerstand der EU-Kommission gescheitert war. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, hatte der transatlantische Börsenbetreiber angekündigt, ein auf Eis gelegtes 550 Millionen US-Dollar schweres Aktienrückkauf wieder aufnehmen zu wollen. Anfangs hatte das den Aktienkurs noch stützen können, nachdem die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Drittel ihres Wertes verloren hatte.

Papiere des Konkurrenten Nasdaq OMX waren nach Zahlen kaum bewegt: Um 0,04 Prozent gab der Kurs nach. Die Finanzmarkt-Turbulenzen hatten dem auf Technologieaktien spezialisierten Börsenbetreiber im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatz- und Gewinnplus gebracht. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fiel besser als erwartet aus.

Spannend dürfte für die Aktionäre beider Börsenbetreiber auch ein am Markt stark diskutiertes Thema sein: Der Börsengang des Online-Netzwerks Facebook steht verschiedenen Medienberichten zufolge kurz bevor. Am Markt wird erwartet, dass der Primus unter den sozialen Netzwerken schon bald die offiziellen Unterlagen für den geplanten Börsengang einreicht. Spekulationen zufolge soll die US-Bank Morgan Stanley das Unternehmen dabei federführend begleiten, die Emission soll vorerst 5 Milliarden Dollar in die Kassen der Plattform spülen.

Die Anteilsscheine eines anderen Internetschwergewichts brachen derweil um 7,70 Prozent ein: Die Aktien von Amazon setzten sich damit ans Ende sowohl des Nasdaq 100 als auch des S&P 500. Der weltgrösste Onlinehändler hat ein durchwachsenes Weihnachtsgeschäft hinter sich. Zwar war der Umsatz im vergangenen Berichtsquartal um mehr als ein Drittel hochgesprungen. Angesichts hoher Investitionen in neue Produkte und dem Ausbau von Lieferzentren war der Gewinn jedoch um über die Hälfte eingebrochen. Analysten zeigten sich davon ebenso enttäuscht wie vom Ausblick.

Der weltgrösste Festplattenhersteller Seagate sprang mit plus 20,77 Prozent an die Spitze des Nasdaq 100. Anleger und Branchenexperten waren positiv überrascht von der ambitionierten Umsatzprognose des Konzerns: Im Kalenderjahr will das Unternehmen 20 Milliarden Dollar erlösen, während Analysten lediglich mit 17 bis 17,5 Milliarden gerechnet hatten.

Der einstige Internetpionier AOL konnte seine Anleger mit Geschäftszahlen ebenfalls erfreuen. Dank zum vierten Mal in Folge gestiegener Anzeigenerlöse war der Gewinn des Internetdienstleisters weniger stark gesunken als von Experten gedacht – die Aktie zog um 9,56 Prozent an. Das noch schneller schrumpfende Geschäft mit Internetzugängen hingegen bescherte dem Unternehmen insgesamt einen weiteren Umsatzrückgang. (awp/mc/ps)

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