US-Schluss: Gewinne

New York – Gute Unternehmensnachrichten und die Hoffnung auf eine Lösung der europäischen Schuldenkrise haben der Wall Street am Montag Auftrieb gegeben. Zudem sorgten positive Konjunkturdaten aus Asien für eine freundliche Stimmung. Der Dow Jones Industrial schloss 0,89 Prozent höher bei 11.913,62 Punkten. Damit knüpfte der US-Leitindex an seine freundliche Entwicklung vom Freitag an, als er bereits auf dem höchsten Stand seit Anfang August geschlossen hatte.

Die anderen Indizes legten zum Wochenbeginn noch deutlicher zu: Der breit gefasste S&P 500 gewann 1,29 Prozent auf 1.254,19 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 2,35 Prozent auf 2.699,44 Punkte zu, und der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 2,08 Prozent auf 2.384,42 Punkte vor.

Von Unternehmensseite stützten starke Zahlen von Caterpillar und zwei Grossübernahmen im Software- und Versicherungssektor die Kurse, seitens der Konjunktur gute Einkaufsmanagerindizes aus China und überraschend starke Exportdaten aus Japan. Mit Blick auf Europa warten die Anleger indes gespannt auf die Ergebnisse des zweiten, entscheidenden Euro-Krisengipfels am Mittwoch.

Für die Caterpillar-Aktien ging es um 5,01 Prozent auf 91,77 US-Dollar hoch, womit sie den Spitzenplatz im Dow einnahmen. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller hatte mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und bekräftigte nach einem erfolgreichen dritten Quartal seine Wachstumsansprüche. «Wir haben ein herausragendes Jahr 2011 und 2012 sieht noch besser aus», sagte Konzernchef Doug Oberhelman. Für das laufende Jahr peilt Caterpillar nun das obere Ende der bisherigen Umsatzspanne an.

Zudem gehörten – wie zuvor schon in Europa – die Rohstoffwerte zu den Favoriten der Anleger. So stiegen die Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa um 3,62 Prozent auf 10,58 Dollar, und im S&P 500 setzten sich die Papiere von Freeport-McMoRan Copper & Gold mit plus 8,07 Prozent auf 39,50 Dollar in der Spitzengruppe fest. Auch Bankaktien standen hoch in der Gunst der Anleger: Bank of America und JPMorgan schlossen mit Kursgewinnen von 4,02 und 3,44 Prozent.

Für die grössten Kurssprünge sorgten indes Übernahmen. Der Softwarekonzern Oracle hat sich mit dem Cloud-Spezialisten Rightnow auf einen Kaufpreis von 1,5 Milliarden Dollar geeinigt. Die Unternehmen wollen die Transaktion Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres abschliessen. Zuvor muss der Deal jedoch noch wettbewerbsrechtliche Hürden nehmen, und auch die Zustimmung der Rightnow-Aktionäre muss noch eingeholt werden. Die Aktien von Rightnow sprangen um 19,41 Prozent auf 42,94 Dollar hoch, während die Oracle-Titel um 2,33 Prozent höher bei 32,87 Dollar schlossen.

Die Aktien von HealthSpring schossen um 33,74 Prozent auf 53,71 Dollar hoch, nachdem der Versicherungskonzern Cigna mitgeteilt hatte, er wolle seinen Konkurrenten für 3,8 Milliarden Dollar übernehmen. Cigna werde alle ausstehenden Aktien von HealthSpring für 55 Dollar je Anteilsschein erwerben, so das Unternehmen, das unter anderem Kranken-, Lebens- und Unfallversicherungen anbietet. Mit dem Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2012 gerechnet. Die Cigna-Titel verteuerten sich um 1,43 Prozent auf 45,34 Dollar.

Fest zeigten sich die Aktien von Pfizer mit plus 1,57 Prozent auf 19,36 Dollar nach einem Bericht, dem zufolge der chinesische Milch-Konzern Mengniu Dairy dem Pharmakonzern das Geschäft mit Babykost abkaufen will. Mengniu habe bereits mit Banken gesprochen, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise. Pfizer hatte im Sommer angekündigt, sich von der Babynahrung trennen zu wollen. Laut «FT» sollen in den nächsten Wochen potenzielle Interessenten angeschrieben werden. Der Wert des Geschäfts werde in Industriekreisen auf mehr als zehn Milliarden Dollar geschätzt. Im vergangenen Jahr war die Sparte auf einen Umsatz von 1,9 Milliarden Dollar gekommen. Andere mögliche Käufer sind der Zeitung zufolge Danone , Nestle und H.J. Heinz. Die Heinz-Titel verloren 0,62 Prozent auf 53,02 Dollar. (awp/mc/pg)

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