New York – Trotz gemischter Konjunkturdaten und der Spannungen im Nahen Osten hat der Dow Jones Industrial am Donnerstag erstmals seit Juni 2008 wieder über der Marke von 12.300 Punkten geschlossen. Einen leichteren Auftakt hätten die Anleger zu weiteren Käufen genutzt und den Aktienmarkt so auf Rekordkurs gehalten, sagten Marktteilnehmer. Der Leitindex gewann letztlich 0,24 Prozent auf 12.318,14 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,31 Prozent nach oben auf 1.340,43 Punkte und damit einen vergleichbaren Höchststand. An der technologielastigen Nasdaq-Börse stieg der Composite Index um 0,21 Prozent auf 2.831,58 Punkte – ein erneutes Schlusshoch seit November 2007.
Nur der Auswahlindex Nasdaq 100 blieb belastet durch Verluste des Schwergewichts Apple knapp unter seinem Zehn-Jahres-Hoch vom Vortag und büsste 0,02 Prozent ein auf 2.397,57 Punkte.
Alleine die Verluste der schwer gewichteten Papiere des iPhone- und iPad-Herstellers kosteten den Auswahlindex fast 7 Punkte und damit einen neuerlichen Höchststand seit Februar 2001. Verantwortlich war die Unsicherheit über den Gesundheitszustand des als Unternehmenschef in einer Auszeit befindlichen Apple-Gründers Steve Jobs. Letztlich bestätigte das Weisse Haus, dass sich US-Präsident Barack Obama am Donnerstagabend mit Jobs, Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg, Google-Chef Eric Schmidt, Larry Ellison von Oracle und John Chambers von Cisco treffen wird, um Rat für die richtige Wirtschaftspolitik zu suchen. Vorher war in Medienberichten spekuliert worden, dass Jobs – der sowohl eine Krebsbehandlung als auch eine Lebertransplantation hinter sich hat – möglicherweise nur noch wenige Wochen zu leben habe. Apple-Aktien waren mit einem Abschlag von 1,33 Prozent auf 358,30 US-Dollar fünftschwächster Wert im Nasdaq 100.
Netapp-Papiere sackten gar um 6,44 Prozent auf 54,77 Dollar ab. Der Spezialist für Netzwerkspeicher hatte mit seinem Ausblick enttäuscht. Für die Aktien des Grafikchipherstellers Nivida ging es dagegen am anderen Ende um 9,88 Prozent auf 25,68 Dollar nach oben. Das Unternehmen hatte am Vorabend nach Börsenschluss bekanntgegeben, dass im ersten Quartal nunmehr mit einem stärkeren Umsatzplus als bislang gerechnet werde. Der Konzern sprach von einem Wachstum zwischen sechs und acht Prozent, vor allem dank des Geschäfts mit dem Zweikernprozessor Tegra 2.
Ebenfalls für Gesprächsstoff, aber kaum Impulse, sorgten gemischt ausgefallene Konjunkturdaten. Etwas schwächere Arbeitslosenzahlen sowie leicht höhere Verbraucherpreise auf der einen und ein deutlich freundlicheres Geschäftsklima als erwartet in der Region Philadelphia auf der anderen Seite hätten sich letztlich neutralisiert, sagten Marktteilnehmer.
Bester Wert im Leitindex war Coca-Cola mit einem Aufschlag von 1,81 Prozent auf 64,55 Dollar. Dagegen sanken American Express um besonders deutliche 2,30 Prozent auf 45,78 Dollar. (awp/mc/ps)