USA: Arbeitslosenquote überraschend gesunken

Arbeitslose vor einem Arbeitsamt in den USA.

Warteschlange vor einem Arbeitsamt in den USA.

Washington – In den USA hat sich die Erholung auf dem Arbeitsmarkt im Juli stärker als erwartet fortgesetzt. Im abgelaufenen Monat sei die Zahl der Beschäftigten im Monatsvergleich ausserhalb der Landwirtschaft um 117.000 gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten zuvor nur mit einem Zuwachs um 85.000 Stellen gerechnet.

Die Arbeitslosenquote sank den Angaben zufolge unerwartet. Experten sprachen in ersten Reaktionen von einer positiven Überraschung. Auf dem Arbeitsmarkt in den USA gebe es nach wie vor eine schwache Erholung. Für Juli meldete das Ministerium einen Rückgang der Arbeitslosenquote von zuvor 9,2 Prozent im Vormonat auf nunmehr 9,1 Prozent. Volkswirte hatten zuvor einen unveränderten Wert erwartet. Die Regierung revidierte bei der Zahl der Beschäftigten zudem den Vormonatswert nach oben. Demnach war die Beschäftigtenzahl im Juni den Angaben zufolge um 46.000 gestiegen. In einer ersten Schätzung hatte die Regierung nur einen Zuwachs von 18.000 ermittelt.

Stundenlöhne steigen über Erwarten
Eine überraschende Wendung gab es im Juli auch bei den Stundenlöhnen. Laut der Regierung stiegen die durchschnittlichen Löhne im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Im Juni hatte es bei den Stundenlöhnen keine Veränderungen gegeben. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit betrug den Angaben zufolge 34,3 Stunden und entsprach damit dem Vormonatswert.

Vorsichtiges Aufatmen an der Börse

Bei den Anlegern an der Börse war nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten vorsichtiges Aufatmen nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage angesagt. An der Frankfurter Börse konnte der DAX nach massiven Verlusten im frühen Handel zeitweise in die Gewinnzone steigen. Im weiteren Handel ist der DAX aber wieder leicht abgerutscht und verlor zuletzt 0,79 Prozent auf 6.364,14 Punkte. An den Devisenmärkten sprang der Kurs des Euro nach den Daten zeitweise auf ein Tageshoch bei 1,4212 Dollar und rutschte dann wieder auf 1,4152 Dollar zurück. Am deutschen Anleihenmarkt haben die Kurse der Festverzinslichen ihre Verluste deutlich ausgeweitet.

Daten widersprechen Rezessionserwartungen
«Der US-Arbeitsmarkt setzt schwache Erholung fort», hiess es in einer ersten Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen. Befürchtungen einer rückläufigen Beschäftigung, die die USA in die Rezession führen, hätten sich nicht bestätigt. Ähnlich äusserte sich auch der DekaBank-Volkswirt Rudolf Besch. Die US-Arbeitsmarktdaten widersprechen seiner Einschätzung nach den derzeit vorherrschenden Rezessionserwartungen. Auch die Commerzbank kommt zu dem Schluss: Die Arbeitsmarktdaten sind keine Bestätigung für die «derzeit herrschenden Untergangszenarien. (awp/mc/upd/ps)

US-Arbeitsministerium

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