Aktienfokus: Straumann tauchen nach Zahlen – Ausblick gesenkt

Die meisten Analysten senken ihre Schätzungen und einige überprüfen zudem ihre aktuellen Ratings.


Bis um 10.25 Uhr verlieren Straumann 7,7% auf 278,75 CHF, gehandelt sind bislang bereits rund 290’000 Titel, verglichen mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von rund 19’000 Titel in diesem und dem vergangenen Monat. Derweilen legt der Gesamtmarkt (SPI) 0,4% auf 6’129,11 Punkte zu.


Enttäuschung auf der ganzen Linie
«Straumann hat auf der ganzen Linie enttäuscht», kommentiert Patrick Laager, Analyst bei der Bank Vontobel. Besonders unerfreulich sei neben der Zielreduktion die Verlangsamung des Umsatzwachstums in Europa, das weiterhin tiefe Wachstum in Nordamerika und die tiefe EBIT-Marge im ersten Halbjahr. Zudem hätten sich die Investitionen im US-Standort Andover bislang nicht ausbezahlt, was besonders negativ auffalle. Auch der Herstellungsprozess für SLActive scheine weit teurer zu sein als bisher angenommen, so Laager weiter.


Enttäuschende Entwicklung in Deutschland und Asien
Die Wachstumsverlangsamung sei über alle Regionen verteilt, schreibt Helvea-Analyst Daniel Jelovcan. Enttäuschend sei vor allem die Entwicklung in Deutschland und in Asien. Der Analyst wird – wie auch viele andere seiner Kollegen – die Schätzungen nach unten anpassen und sein derzeitiges Rating für Straumann überprüfen.


Fluktuationen auf Management-Ebene
Eine andere Bank sieht die Gründe für das schwache Abschneiden von Straumann in den Investitionen für die Zukunft sowie in den aktuellen Fluktuationen auf Management-Ebene. So wurde erst kürzlich Marco Gadola zum Finanzchef ernannt und noch immer ist kein Leiter für das Nordamerika-Geschäft gefunden.


Besserung erst im Verlaufe des nächsten Jahres
Yasemin Ersan, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zeigt sich enttäuscht darüber, dass noch kein neuer Geschäftsleiter ernannt wurde. Aus ihrer Sicht dürfte eine Verbesserung des Geschäftsergebnisses wohl erst im Laufe des Geschäftsjahrs 2007 erfolgen. Dann sei der Nordamerika-Aufbau fortgeschrittener und die SLActive-Implantate könnten vollautomatisch hergestellt werden, schreibt Ersan in ihrem Kommentar weiter. (awp/mc/pg)

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