Alitalia: Berlusconi hält ein Abrücken vom Sanierungsplan für unmöglich

«Ich glaube nicht, dass es möglich ist, den Plan nicht auszuführen», sagte der Ministerpräsident am Dienstag einem italienischen Radiosender. Der Plan soll die Airline Berlusconi zufolge existenz- und wachstumsfähig machen und sieht unter anderem massive Stellenstreichungen vor.


Streik seit vergangenem Donnerstag
Alitalia-Mitarbeiter streiken seit dem vergangenen Donnerstag gegen den Sanierungsplan. Aufgrund dessen musste die Fluggesellschaft in den vergangenen Tagen mehrere hundert Flüge streichen. Allein für diesen Dienstag rechnet Alitalia mit bis zu 250 ausfallenden Flügen. Der italienische Sozialminister Roberto Maroni äußerte sich besorgt über die Streiks. Falls der Ausstand weiter andauerte, könnte dies zur Pleite von Alitalia führen, sagte Maroni.


Vollständige Privatisierung der Airline wird diskutiert
Im Hinblick auf die Lösung der Probleme von Alitalia wird auch eine vollständige Privatisierung der Airline diskutiert. Dem steht Berlusconi allerdings skeptisch geg enüber. «Wir können die Probleme über eine Privatisierung nicht lösen, weil dies das Problem der wilden Streiks nicht lösen wird», sagte der Ministerpräsident. Industrieminister Claudio Scajola hatte sich zuvor für eine vollständige Privatisierung der Fluggesellschaft ausgesprochen. Dies wäre die beste Lösung für Alitalias Probleme gewesen, so Scajola. Im Zuge der letzten milliardenschweren Kapitalerhöhung hatte die italienische Regierung ihren Alitalia-Anteil bereits von zuvor 62,4 Prozent auf 49,9 Prozent gesenkt.


Bodenpersonal-Tochter AZ Servizi
Einem Zeitungsbericht zufolge soll Alitalia nun auch die für Ende 2005 geplante Kapitalerhöhung der Bodenpersonal-Tochter AZ Servizi verschoben haben. Die sechs Millionen Euro schwere Massnahme sollte es der staatseigenen Fintecna-Gruppe ermöglichen, ihren Anteil von derzeit 49 Prozent auf 51 Prozent zu erhöhen, berichtet die Tageszeitung «Il Sole 24 Ore» ohne Angabe von Quellen. Damit müsste Alitalia ihre verlustbringende Tochter nicht länger in der Bilanz aufführen. AZ Servizi beschäftigt derzeit 8.600 Mitarbeiter. (awp/mc/gh)

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