American Express wird zu einer regulären Bank

Sie gelten als das nächste grosse Risiko für die globalen Finanzmärkte nach den Hausdarlehen, die Auslöser der aktuellen Finanzkrise waren. Als künftig normale Geschäftsbank kann American Express leichter Hilfen aus dem US-Rettungspaket für die Finanzbranche erhalten und sich wie andere Banken dauerhaft über die US-Notenbank Federal Reserve Geld leihen. Im September hatten bereits die zuvor reinen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley den Statuts einer Bankholding angenommen. Die US-Notenbank Federal Reserve gab für Amex am Montagabend (Ortszeit) grünes Licht.


Giro- und Sparkonten
Amex hatte erst Ende Oktober nach einem Gewinneinbruch die Streichung von rund zehn Prozent aller Stellen angekündigt. Den Konzern treffen die Zahlungsausfälle bei Kreditkarten besonders, weil er die Darlehen selbst vergibt und zunächst in den eigenen Büchern hat. Bei Branchenführer Visa und der Nummer zwei Mastercard tragen dieses Risiko dagegen die Mitgliedsbanken, die Kreditkarten ausgeben. Bedrohlich sind für die Finanzmärkte derzeit aber beide Modelle: Denn die Anbieter und Banken bündeln die Kredite oft in Wertpapieren und verkaufen diese weiter – wie zuletzt bei den Hausdarlehen.


Amex kann als künftig reguläre Bank die Geschäftsbasis auch über Girokonten und andere Kundeneinlagen ausbauen. Dieser Weg gilt als stabile Einnahmequelle. Der Wandel zu einer Bankholding sei aber kein Strategiewechsel, sagte Konzernchef Kenneth Chenault laut einer Mitteilung. Das Kerngeschäft blieben Zahlungssysteme. Der Amex-Aktienkurs halbierte sich seit Beginn des Jahres etwa. (awp/mc/pg/24)

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