Arcelor: Hauptversammlung auf der Kippe – Milliardenausschüttung

Möglicherweise werde auch nur die Tagesordnung der Hauptversammlung in Luxemburg geändert, schreibt der «Figaro» (Montag). Noch sei alles offen, schreibt auch «La Tribune» unter Berufung auf einen Arcelor-Manager.

Aktionäre sind gegen einen Aktienrückkauf

Arcelor will sich von seinen Eignern einen Aktienrückkauf genehmigen lassen, mit dem 6,5 Milliarden Euro an die Anteilseigner ausgeschüttet würden. Viele Aktionäre sind aber dagegen, weil damit gemäss dem Fusionsvertrag mit SeverStal automatisch der Anteil der Russen an Arcelor von rund 32 auf 37,5 Prozent steigen würde. Dies würde eine Übernahme durch Mittal Steel vermutlich abblocken, bevor die Aktionäre darüber entschieden haben.


6,5 Milliarden Sonderdividende als Alternative

Alternativ werde erwogen, die 6,5 Milliarden als Sonderdividende auszuschütten, schreibt der «Figaro». Der Betrag entspricht dem Baranteil des Übernahmeangebots, das der indisch-britische Stahlmagnat Mittal für Arcelor vorgelegt hat. «Wir könnten unsere Aktionäre bitten, über die Einberufung einer neuen Hauptversammlung nach Schluss des Angebots von Mittal Steel am 5. Juli abzustimmen», sagte ein Konzernverantwortlicher dem Blatt.

SeverStal und Mittal kämpfen um die Gunst Arcelor’s

Vergangene Woche hatte das Arcelor-Management erstmals mit Mittal direkt über eine Fusion gesprochen. «Bislang sind die Gespräche befriedigend verlaufen», sagte Mittal-Chef und Haupteigner Lakshmi Mittal. Mittal bietet 22 Milliarden Euro in Aktien und bar für Arcelor. SeverStal-Chef Alexej Mordaschow hat die Arcelor-Aktionäre diese Tage nach Russland eingeladen, um sie von der Fusion zu überzeugen. «Wir verdienen 150 Euro je Tonne Stahl, während Mittal nur 92 Euro herausholt», argumentiert er. (awp/mc/ab)
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