Im gegenseitigen Einvernehmen scheide er mit sofortiger Wirkung aus dem Konzern aus, teilte T-Online am Freitag mit. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf kündigte an, in einem Spruchverfahren die gebotene Abfindung für die T-Online- Aktionäre gerichtlich überprüfen zu lassen.
Angebot deutlich zu niedrig
«Wir hätten uns eine andere Entscheidung gewünscht», erklärte DSW- Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Die Telekom bietet den Aktionären für 25 T-Online-Aktien 13 Telekom-Aktien. Dies entspreche einem Umtauschverhältnis von 6,60 Euro je Anteilsschein, «das ist deutlich zu wenig». Beim Börsengang im Jahr 2000 hatten die Aktionäre für eine T-Online-Aktie 27 Euro gezahlt. Sobald die Verschmelzung in die Handelsregister eingetragen sei, werde das Spruchverfahren eingeleitet, sagte Hocker weiter.
Entschluss von Beaujean wird bedauert
Aufsichtsratschef Kai-Uwe Ricke bedauerte indes den Entschluss von Beaujean, die Telekom zu verlassen. Er habe im Rahm en seiner Tätigkeit im T-Online-Vorstand den Erfolg des Unternehmens wesentlich mitgestaltet. Der 37-jährige Beaujean war seit Oktober 2004 Vorstandschef von T-Online. Kommissarisch wurde Finanzvorstand Jens Becker zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.
Vom Kurszettel verschwinden
Die Eintragung der Fusion in die Handelsregister soll zügig erfolgen. Sie ist die letzte Station auf dem Weg der Reintegration von T-Online in den Mutterkonzern. Das im Tec-Dax notierte Unternehmen wird dann vom Kurszettel verschwinden und im Telekom-Konzern der Sparte Festnetz/Breitband zugeschlagen. Die Marke T-Online wird beibehalten und auch als eine organisatorische Einheit fortbestehen. (awp/mc/ab)