Bilanzkosmetik kommt AOL teuer zu stehen

Die Aktionäre werfen der Time Warner-Internetsparte vor, zwischen 1998 und 2004 in insgesamt 15 Fällen beschönigte Quartalszahlen präsentiert zu haben. AOL soll dutzende Werbe-Transaktionen unsachgemäss verbucht haben um die Umsatzzahlen in einem besseren Licht zu zeigen.


Verhandlungen über sieben Monate
Die Verhandlungen zwischen dem Internetriesen und den geschätzten 600.000 Unterstützern der Sammelklage haben insgesamt sieben Monate gedauert. Die Richterin, Shirley Whol Kram, sagte nach dem Abschluss des Vergleichs, dass die Aktionäre mit der Entschädigung nicht ihre gesamten Schäden tilgen könnten. Es sei beeindruckend, dass ein Ausgleich erreicht wurde obwohl sich die Streitpartien immer noch über den tatsächlichen Schaden uneins seien. Laut der Richterin haben fast alle der 600.000 Kläger der Einigung zugestimmt.


Ernst & Young steuert 100 Mio. Dollar bei
Den grössten Brocken der Ausgleichszahlungen wird AOL selbst übernehmen, die Bilanzprüfungs-Gesellschaft von AOL, Ernst & Young LLP steuert 100 Mio. Dollar bei. Der Zusammenschluss von AOL und Time Warner im Jahr 2002 war eine Enttäuschung für die Aktionäre. Die sinkenden Kundenzahlen des Internetproviders wurden zu einem Problem für den Konzern. Seit das Geschäft mit Online-Werbung boomt, geht es mit der Internet-Sparte von AOL Time Warner wieder bergauf. (pte/mc/pg)

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