BKW-Gruppe: Operatives Geschäft positiv – Finanzergebnis rückläufig

Dies teilte die BKW-Gruppe am Donnerstag mit. Die Zunahme des operativen Ergebnisses setzt sich aus volumen- und preisbedingte Verbesserung des internationalen Handels- und Vertriebsgeschäfts sowie auf die Umsatzsteigerung im Vertrieb Schweiz zusammen. Die positive Entwicklung des Energiegeschäftes konnte den markanten Rückgang des Finanzergebnisses jedoch nicht kompensieren. Der Halbjahresgewinn verringerte sich deshalb im Vergleich zum ersten Semester 2007 um 52.1% auf 63.0 Mio. CHF.


Stromabsatz um über 15 Prozent gesteigert
Der Elektrizitätsabsatz betrug im ersten Semester 2008 13’369 GWh. Dies entspricht einer Zunahme von 15.1% gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 (11’616 GWh). Diese Entwicklung ist sowohl auf eine Stärkung der internationalen als auch der nationalen Marktposition zurückzuführen. Das Handelsgeschäft konnte um 23.4% von 5’060 GWh auf 6’242 GWh gesteigert werden. Der Umsatz stieg um 78.0% auf 679.4 Mio. CHF. Die Erhöhung ist namentlich durch den starken Anstieg der Marktpreise bedingt.


Neue Vertriebspartner gewonnen
Der Vertrieb International erhöhte seinen Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 23.6% auf 315.3 Mio. CHF. Preiserhöhungen bei den Endkunden in Deutschland und Italien sowie der gestiegene Absatz in Italien trugen zu dieser Entwicklung bei. Der Stromabsatz im Vertrieb Schweiz stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 8.7% auf 4’133 GWh. Der Umsatz wuchs um 7.4% auf 474.6 Mio. CHF. Dieser positive Geschäftsgang ist sowohl auf einen höheren Absatz bei den bestehenden als auch auf die Gewinnung neuer Vertriebspartner ausserhalb des Versorgungsgebietes zurückzuführen.


KKW-Betrieb Mühleberg ohne Störungen
Die Stromerzeugung verzeichnete im ersten Semester 2008 gegenüber der Vorjahresperiode eine Erhöhung von 4’855 GWh auf 4’955 GWh. Die Zunahme ist insbesondere auf die Erzeugung bei den Kernkraftwerken zurückzuführen, die um 79 GWh auf 3’156 GWh stieg. Der Betrieb des Kernkraftwerks Mühleberg verlief ohne Störungen. Dessen Produktion betrug in der Berichtsperiode 1’595 GWh. Die Produktion aus Wasserkraft wuchs im ersten Halbjahr 2008 um 18 GWh von 1’771 GWh auf 1’789 GWh.


Finanzmarktkrise hinterlässt Spuren
Die operative Ertragskraft, das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen EBITDA konnte dank der positiven Entwicklung des Energiegeschäfts um 9.2% auf 219.9 Mio. CHF verbessert werden. Das Finanzergebnis war im ersten Halbjahr 2008 von der negativen Entwicklung an den Aktienmärkten geprägt. Es verzeichnete einen markanten Rückgang um -97.3 Mio. CHF auf -75.4 Mio. CHF. In der Vergleichsperiode 2007 konnte noch eine positive Entwicklung ausgewiesen werden.


Halbjahresgewinn um über 50 Prozent eingebrochen
Die entscheidenden Einflussfaktoren waren kurs- und währungsbedingte Verluste bei den zu Marktwerten bilanzierten Wertschriften im Stilllegungs- und im Entsorgungsfonds. Die Wertschriften im Stilllegungs- und der Entsorgungsfonds werden breit diversifiziert angelegt und können sich den Trends der weltweiten Finanzmärkte nicht entziehen. Insgesamt kann die erfreuliche Entwicklung des Energiegeschäftes im ersten Halbjahr 2008 das negative Finanzergebnis nicht auffangen und der Halbjahresgewinn 2008 der BKW-Gruppe reduziert sich im Vergleich zum ersten Semester 2007 um 52.1% auf 63.0 Mio. CHF.


Energiegeschäft: Positiver Ausblick
Die BKW-Gruppe rechnet für das laufende Geschäftsjahr weiterhin mit einem steigenden Umsatz und damit mit einer positiven Entwicklung des Energiegeschäfts. Der Energiebeschaffungsaufwand wird ebenfalls zunehmen und im übrigen Betriebsaufwand werden die strategischen Projekte – insbesondere im Bereich des Produktionsausbaus und der Marktöffnung in der Schweiz – das Ergebnis zusätzlich belasten.


Rekordgewinn vom Vorjahr ausser Reichweite
Die positiven Effekte des Energiegeschäfts dürften die Mehrkosten allerdings überkompensieren und zu einem im Vergleich zum Vorjahr besseren Ergebnis auf Stufe EBITDA führen. Das Finanzergebnis ist abhängig von der Entwicklung der internationalen Finanzmärkte. Aufgrund der aktuellen Entwicklung muss davon ausgegangen werden, dass sich diese bis Ende Jahr nicht erholen. Unter diesen Voraussetzungen kann der Reingewinn des Vorjahres nicht erreicht werden. (bkw/mc/ps)

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