Cartoonmuseum Basel: Sempé

Das Karikatur & Cartoon Museum Basel präsentiert in seiner neuen Sonderausstellung vom 8. November 2008 bis 13. April 2009 einen umfassenden Überblick über das Werk dieses grossen Meisters der leisen Töne.


«Paris Match» und «Punch»


Sempé (*1932 in Bordeaux) beginnt seine Karriere in den frühen Fünfzigerjahren, ab 1957 kommt der Erfolg mit Cartoons in Zeitschriften wie «Paris Match» und «Punch». Er zeichnet über 50 Covers für die renommierte Satirezeitschrift «New Yorker» und publiziert regelmässig eigene Bücher. Sempé wird der kongeniale Illustrator von Geschichten anderer Autoren wie René Goscinnys «Geschichten vom kleinen Nick» oder Patrick Süskinds «Geschichte von Herrn Sommer». Mit seinen feinen, tiefgründigen, immer eleganten und zurückhaltenden Zeichnungen gewinnt er ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt.
Sempé – Zeichner zwischen verspielter Romantik und lächelnder Melancholie Seit bald 60 Jahren wirft er seinen liebevollen, nie zynischen oder bitteren Blick auf kleine, besondere Momente im Alltagsleben der Menschen und lässt den Einzelnen aus der Masse hervortreten. Dabei vermeidet er modische Bezüge und erschafft so eine Bühne, auf der er Themen wie das Eheleben, die Einsamkeit in den Städten oder die Befindlichkeit der Reichen mit zeitloser Gültigkeit vorführen kann. Eine Begegnung mit Sempé ist auch ein Blick auf unser westliches Nachbarland, auf das ländliche Frankreich und die Stadt Paris, wie sie vielleicht nur in Sehnsüchten existieren.


Wimmelbilder


Sempé arbeitet grossformatig, meistens mit Feder und Tusche. Einige seiner Zeichnungen sind mit Farbstift koloriert, manche Aquarelle. Typisch sind der Fokus auf Szenen, die verloren in akribisch gezeichneten Häuserschluchten spielen, oder das detailverliebte Wimmelbild, auf dem immer Überraschungen auf den Betrachter warten. Gleichzeitig ist er ein Meister der scheinbar flüchtig hingeworfenen Skizze, die mit wenigen, ganz präzise gesetzten Strichen auskommen muss. Sempé, der gerne Jazzmusiker geworden wäre, hat mit dieser Technik immer wieder Musiker in wunderbar sparsam gezeichneten Portraits festgehalten.
Das Karikatur & Cartoon Museum ist ebenso ein spätgotisches Haus wie ein Neubau von Herzog & de Meuron. Auf drei Stockwerken präsentiert das Museum gegen hundert Originalzeichnungen und Aquarelle von Sempé in vier Räumen.




Die sorgfältig gestaltete Ausstellung wird ergänzt von Ausschnitten des Films «Rêver pour dessiner» von Françoise Gallo und Hörstationen mit Ausschnitten aus den Geschichten des kleinen Nick.
Begleitende Texte und Zitate gewähren einen Einblick in Sempés Leben. Besucher, die sich in das Werk von Sempé vertiefen möchten, finden seine Publikationen in der Leselounge der umfangreichen Bibliothek des Karikatur & Cartoon Museums. Zusätzlich sind alle lieferbaren Titel und Karten von Sempé im Büchershop vorrätig. Ein reichhaltiges Begleitprogramm spricht wie die Ausstellung alle Altersgruppen an und bietet die Möglichkeit, sich spielerisch und kompetent begleitet selbst als Zeichner zu versuchen.

www.cartoonmuseum.ch

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