CH: Bundesrätin Leuthard glaubt weiter an Landwirtschaftsabkommen mit EU

Sie wolle dem Bundesrat noch in diesem Jahr einen Bericht zu den Vor- und Nachteilen eines Agrarabkommens mit der EU vorlegen, sagte die Volkswirtschaftsministerin in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Für ein Landwirtschaftsabkommen spreche auch, dass bei Zucker und Käse faktisch schon ein Freihandel bestehe.


Binnenmarkt Schweiz sei gesättigt


Je offener die Grenzen seien, desto einfacher sei es für die Bauern, neue Kunden zu gewinnen. Der Binnenmarkt Schweiz sei dagegen gesättigt. Die Schweizer Bauern benötigten für ihre hochwertigen Produkte neue Märkte.

Landwirtschaftliche Produktion der Schweiz erhalten

Wer die landwirtschaftliche Produktion der Schweiz erhalten wolle, dürfe sich nicht auf die Schweizer Konsumenten konzentrieren. Diese schätzten zwar die Angebote der Schweizer Bauern, kauften aber vermehrt auch ausländische Güter ein.

Bauern hätten Zeichen der Zeit erkannt


Neben den Konsumenten baut Leuthard für ein Agrarabkommen vor allem auf die Bauern als Bündnispartner. Viele von ihnen hätten die Zeichen der Zeit erkannt und seien bereit, sich verstärkt am Markt zu orientieren.

Bauern brauchen mehr Planungssicherheit


Leuthard kritisierte ferner, dass derzeit im Vierjahresrhythmus über die Agrarpolitik entschieden werde. Die Bauern müssten mehr Planungssicherheit haben. Eine Alternative sei es, im Gesetz nur noch die Instrumente zu nennen, mit denen der Bund die Bauern unterstütze. Die Beitragssätze könnten dann auf Verordnungsstufe geregelt werden. (awp/mc/ab)
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