CH-Eröffnung: Deutliche Verluste – Kudelski brechen ein

Fundamentaldaten wie der hohe Ölpreis, der schwache Dollar und die schwelende Subprime-Krise würden gegen den Markt sprechen, hiess es. Das bestimmende Thema bleibt die Subprime-Krise, die vor allem die Finanztitel belastet. So mussten der weltgrösste Versicherer AIG und die Investmentbank Morgan Stanley überraschend hohe Abschreibungen vornehmen. Zudem hat die Ratingagentur Moody’s viele der so genannten Structured Investment Vehicles (SIVs) abgestuft.

Positive News gab es einzig von der grössten französischen Bank BNP Paribas, die im dritten Quartal der Finanzmarktkrise getrotzt hat. In der Schweiz werden Kudelski nach einer Gewinnwarnung mit deutlichen Kurskorrekturen abgestraft.

Der SMI verliert bis um 09.40 Uhr um 94,85 Zähler oder 1,09% auf 8’608,32 Punkte zu. Der Swiss Leader Index (SLI) büsst 1,06% auf 1’322,04 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index sinkt um 1,04% auf 7’052,30 Punkte.

In einem insgesamt schwachen Gesamtmarkt fallen im SLI Petroplus (+4,6% auf 97,65 CHF) mit markantem Gewinn auf. Die Raffineriebetreiberin hat am Morgen Quartalszahlen vorgelegt, die die Erwartungen übertrafen, allerdings auch durch zahlreiche Sondereffekte geprägt waren. Zur künftigen Geschäftsentwicklung äusserte sich das Unternehmen zuversichtlich.

CS stehen derzeit mit einem Abschlag von 2,7% auf 68,30 CHF am Tabellenende des SMI. Weit weniger büssen dagegen die weiteren SMI-Bankenwerte UBS (-1,1% auf 53,50 CHF) und Julius Bär (-1,6% auf 92,05 CHF) an Wert ein. Bei den Versicherungsaktien verzeichnen Swiss Life (-1,9% auf 306,50 CHF) die grössten Verluste. Bei Swiss Life dürfte die Ratingabstufung auf «Add» von «Buy» durch die WestLB zusätzlich belasten. Die Analysten begrüssen zwar den gestern angekündigten Verkauf der Banca del Gottardo, setzen aber ein Fragezeichen hinter die Wachstumschancen des Lebensversicherers. ZFS (-1,4% auf 323,00 CHF) und Bâloise (-1,5% auf 119,40 CHF) verlieren ebenfalls deutlich.

Nebst den Finanzwerten liegen konjunktursensitive Aktien wie ABB (-2,3%), Clariant (-2,5%) oder Holcim (-2,3%) unter verstärktem Abgabedruck. Clariant waren bereits gestern nach schwachen Zahlen unter die Räder gekommen.

Im SLI verlieren Actelion 1,5%, Logitech 2,0% oder Ciba SC 1,8%. Einzige Gewinner sind nebst Petroplus Geberit (+0,2%). Zudem verlieren die defensiven Schwergewichte Novartis (-0,8% auf 59,80 CHF), Roche (-0,4% auf 194,30) und Nestlé (-0,7% auf 539,00 CHF) relativ wenig.

Im breiten Markt brechen Kudelski nach einer Gewinnwarnung um 12,0% ein. Der Technologiekonzern erwartet neu den EBIT 2007 nur noch zwischen 85 und 95 (zuvor 110 bis 125) Mio CHF und den Umsatz am unteren Ende der Guidance. Begründet wurde die Senkung mit den Q3-Resultaten und Prognosen der US-Tochter OpenTV.

Jelmoli büssen 3,3% ein. Die SWX hat gegen das Unternehmen eine Untersuchung wegen möglicher Verletzung der Ad-hoc-Publizität eröffnet. Auf der Gegenseite gewinnen Swissmetal nach Quartalszahlen 1,7%. Ypsomed gewinnen trotz schwächer als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen 2,2% dazu und Panalpina (+1,2%) profitieren von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs.

(awp/mc/hfu)

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