CH-Eröffnung: Freundlicher Start – Roche stark

Bei einigen Titeln könnte die Umstellung der MSCI-Indizes Händlern zufolge ein letztes Mal eine Rolle spielen. Nach Konjunkturdaten am Vormittag – KOF-Konjunkturbarometer Mai und die Entwicklung der Verbraucherpreise in der Eurozone für Mai – richtet sich der Blick am Nachmittag auf die USA. Dann könnte die Stimmung noch kippen, heisst es am Markt. In den USA werden die Persönlichen Ausgaben und Einkommen für April, der Einkaufsmanagerindex Chicago für Mai und die zweite Umfrage der Universität Michigan zur Verbraucherstimmung für Mai veröffentlicht.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis 9.30 Uhr 35,72 Punkte bzw. 0,47% auf den Stand von 7’577,48 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,40% auf 1’162,94 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,44% auf 6’377,88 Stellen.


Swatch (+1,6% auf 290,75 CHF) knüpfen als stärkster Titel an den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen an, Richemont (+0,3% auf 64,70 CHF) können den Index dagegen nicht schlagen.


Weiter stark zeigen sich Roche mit +1,3% auf 182,50 CHF. Der Pharmakonzern hat anlässlich des heute gestarteten Onkologiekongresses ASCO positive Studienergebnisse zu den Brustkrebs-Medikamenten Herceptin und Pertuzumab vorgelegt. Novartis (+0,7% auf 55,65 CHF) rangieren in der Tabellenmitte.


UBS (-0,9% auf 25,54 CHF) sind nach vorbörslichen Aufschlägen das Schlusslicht. Die Valoren seien während des laufenden Anrechtehandels vor der geplanten Kapitalerhöhung deutlich volatiler, so Marktteilnehmer. Ausserdem belasteten Gerüchte, wonach nochmals 4 Mrd CHF abgeschrieben werden müssten. Hinzu käme, dass sich der wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA angeklagte ehemalige UBS-Banker Bradley Birkenfeld Medienberichten zufolge schuldig bekennen und mit den US-Behörden zusammenarbeiten will. Die Nachricht komme zu einem schlechtem Zeitpunkt, meinen Analysten.


Die anderen Bankenwerte erhalten dagegen Auftrieb: CS klettern 1,0% auf 53,55 CHF, Julius Bär 0,8% auf 84,20 CHF.


ZFS steigen um 1,2% auf 307,25 CHF. Die Royal Bank of Scotland hat die erste Runde der Auktion zum Verkauf der Versicherungssparte nach Medienberichten auf Wunsch einiger möglicher Käufer in die nächste Woche hinein verlängert. ZFS gilt als interessiert. Die Versicherungstitel Swiss Re (+1,2% auf 81,75 CHF), Swiss Life (+0,9% auf 296,50 CHF) und Bâloise (+0,8% auf 118,90 CHF) schneiden ebenfalls gut ab.


Nestlé (+0,2% auf 515,50 CHF) zeigen sich verhalten, die Chemietitel können an die Höhenflüge der vergangenen Tage kaum anknüpfen. Clariant notieren 0,8% fester auf 11,59 CHF, Syngenta gewinnen 0,3% auf 320 CHF.


Holcim notieren unverändert bei 97,90 CHF. Die Ratingagentur Moody’s hat dem Zementproduzenten das Rating «Baa1» mit einem stabilen Ausblick für die langfristigen Finanzverbindlichkeiten erteilt.


Negative Vorzeichen tragen neben UBS nur noch Swisscom (-0,1% auf 365,25 CHF) und ABB (-0,3% auf 34,02 CHF).


Im SLI erhalten Petroplus (1,6% auf 62 CHF) Auftrieb durch die Entwicklung des Ölpreises, Actelion (-0,9% auf 56,05 CHF) dagegen zählen zu den schwächsten Titeln. Die Papiere hatten am Vortag nach Studienergebnissen von Gilead Sciences zum Medikament Letairis einen Kurseinbruch erlitten.


Im breiten Markt geben Dottikon (-2,0% auf 245 CHF) deutlich ab. Das Chemieunternehmen hat für das Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende März) nach Analystenmeinung «ein solides Resultat» vorgelegt, wegen geplanter Investitionen jedoch einen Dividendenverzicht angekündigt.


Implenia (+1,5% auf 33,75 CHF) hingegen sind gefragt. Der Baukonzern hat den Verkauf der im Bereich administrative Immobilienbewirtschaftung tätigen Privera-Gruppe an die Westschweizer Bugena SA angekündigt.


Helvetia verlieren 0,3% auf 419 CHF, nachdem der Allbranchenversicherer die Übernahme von 70% an der Lebensversicherung Chiara Vita von der Banco di Desio e della Brianza angekündigt hat. Analysten sprechen von einer «strategiekonformen», «gut passenden Akquisition».


Eichhof (-0,7% auf 2’060 CHF) geraten ebenfalls unter Druck. Die Wettbewerbskommission nimmt den angestrebten Übernahme der Getränkesparte durch die niederländische Heineken-Gruppe wegen des Verdachts auf Marktbeherrschung genauer unter die Lupe. (awp/mc/gh)

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