CH-Eröffnung: Höher nach Gegenreaktion – Konjunkturängste bleiben

Auch in Asien kam es zu deutlichen Verkäufen und der Nikkei-225 sank rund 2%.


Belastende Themen sind laut Händlern weiterhin der Wachstumsrückgang in China, der Einbruch im US-Verbrauchervertrauen und der Auslauf des Jahrestenders der EZB. Im Fokus dürften daher vor allem die Finanzwerte stehen. Im weiteren Verlauf wird sich dann der Blick auf die US-Konjunkturdaten richten.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steigt bis um 09.30 Uhr um 0,26% auf 6’160,61 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,12% auf 937,53 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22% auf 5’431,13 Zähler.


Verhalten ist unterdessen die Entwicklung bei den Finanzwerten nach den deutlichen Abschlägen des Vortages. CS und UBS zeigen keine Kursveränderung (Vortag: beide -4,2%) während Julius Bär (+0,7%) sich verteuern (Vortag: -3,8%). Die Finanzwerte in Europa stehen nach Auffassung von Beobachtern mit dem Auslaufen des Jahrestenders der EZB im Fokus. Bevor ein Tender am Donnerstag zugeteilt worden ist, werde keine Ruhe in die Märkte einkehren, heisst es.


Bei ABB (+0,5%) steht der Übernahmekampf mit dem US-Industriekonzern Emerson Electric um die britische Chloride Group im Blick. Der Entscheid von Chloride das um 100 Pence verbesserte Angebot von Emerson zu unterstützen, dürfte kaum überraschen, meinen Unterdessen die Experten der Privatbank Wegelin. Für ABB stelle sich nun die Frage, ob das Angebot weiter erhöht wird und sich damit die Übernahme verteuert. «Der Bieterkampf stellt derzeit eine gewisse Unsicherheit bei der Aktie dar.»


Als Stütze des Markts erweisen sich Nestlé (+0,3%). Die beiden Pharmatitel Roche (+0,4%) und Novartis (+0,8%) finden ebenso mehr Käufer als Verkäufer. Auf der Gewinnerseite stehen auch Swatch (+0,9%), die am Vortag den Tagesverlierer stellten. Konkurrent Richemont sinken um 0,5%.


Sonova (-0,5%) ist zuversichtlich, das bisherige Wachstumstempo halten zu können. Den Erfolg sichern sollen die jüngsten Produkte und weitere Innovationen, die im Herbst vorgestellt werden, wie CEO Valentin Chapero im Gespräch mit AWP sagte. Künftig dürften zudem die kürzlich getätigten Akquisitionen für Schwung sorgen. Die Analysten von Jefferies starten die Titel unterdessen mit «Hold» und einem Kursziel von 126 CHF.


Die traditionell volatilen Transocean (-2,2%) und Petroplus (+0,1%) zeigen sich uneinheitlich. Der Logistikkonzern Kühne + Nagel (-0,8%) eröffnet ein neues Distributionszentrum in Lettland, was kaum Einfluss auf den Kurs hat.


Bei den Nebenwerten legte Barry Callebaut (+1,7%) Neunmonatszahlen vor und übertraf die Schätzungen der Analysten klar. Die Analysten von Wegelin sprechen denn auch von einem überzeugenden Umsatz- und Volumenausweis. Besonders erfreulich sei die weitere Beschleunigung im Q3.


Bei AFG (+5,2%) erhöhte die UBS das Rating von «Neutral» auf «Buy». Nach Darstellung von Wegelin bleiben auch nach der Umstrukturierung bei AFG einige Unsicherheiten bei der Aktie bestehen. So sei immer noch keine Nachfolgeregelung getroffen.


Bachem verlieren 0,7%. CEO Rolf Nyfeler zieht in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» ein durchwachsenes Fazit zum bisherigen Geschäftsverlauf 2010. Die Aussagen des CEO seien eher enttäuschend, heisst es am Markt.


Interroll (ungehandelt) konnte heute den bisher grössten Auftrag für Sorter in Amerika melden. Der Auftrag hat einen Wert von mehreren Millionen USD und wurde von einem führenden nordamerikanischen Postunternehmen erteilt.


CKW (-0,3%) zeigen sich nach Vorlage von Halbjahreszahlen schwächer. (awp/mc/pg/11)

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