CH-Eröffnung: Kurz nach Start ins Minus gerutscht – Sonova top

Da der Markt aber bereits gestern rund 1,5% (SMI) zugelegt habe, sei die Luft fürs erste etwas draussen. Grund für die festeren Kurse gestern in den USA und heute in Asien waren Hoffnungen auf eine anhaltende Versorgung der Märkte mit billigem Geld. Dies habe den US-Leitindex Dow Jones am Montag auf ein Jahreshoch getrieben, sagten Börsianer. Nach dem Ende des G20-Gipfels rechneten die Anleger nun auf kurze Sicht mit weiterhin niedrigen Zinsen und dies habe die Notierungen gestützt, hiess es.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt bis 09.30 Uhr 0,05% auf 6’388,13 Punkt ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 0,17% auf 978,39 Zähler, der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,06% auf 5’500,30.


Ganz klarer Spitzenreiter unter den 30 wichtigsten Titeln sind die Aktien von Sonova (+7,1%). Der weltgrösste Hörgerätehersteller hat vorbörslich Halbjahrszahlen vorgelegt und dabei die Schätzungen auf allen Stufen zum Teil deutlich übertroffen. Die Zahlen werden denn auch von Analysten als überzeugend beurteilt, zudem hat Sonova die Gesamjahres-Prognosen erhöht. Neu wird den Aktionären ein organisches Umsatzwachstum von 13% bis 15% bei einer EBITA-Marge von 27% bis 28% in Aussicht gestellt. Die Aktien waren bereits am Vortag um 3,1% gestiegen, nachdem das Unternehmen die strategisch begründete Übernahme von Advanced Bionics für rund 500 Mio CHF bekannt gegeben hatte.


Ein klares Plus gibt es ausserdem für Adecco (+1,7%). Die Aktien des Personaldienstleisters wurden im Nachgang zu den Q3-Zahlen von letzter Woche von einer französischen Bank (Cheuvreux) positiv beurteilt und der «Swiss Selected List» beigefügt. Logitech (+1,5%) profitieren ausserdem von einer Trading-Kaufempfehlung der Zürcher Kantonalbank mit Kursziel 19,80 CHF. Die kurzfristigen Momentum-Indikatoren hätten auf neutral gedreht, was gute Chancen ergebe, dass der Kurs in den nächsten Wochen wieder zulege, meint die Bank etwa.


Etwas unter Druck stehen Julius Bär (-0,6%). Die Privatbank hat ein sogenanntes Interim Management Statement veröffentlicht und dabei über gewisse Entwicklungen in den ersten zehn Monaten informiert. Der Netto-Neugeldzufluss sei positiv geblieben, wozu alle Regionen beigetragen hätten, hiess es etwa, allerdings habe sich die Zuwachsrate seit Jahresmitte verlangsamt. Die gesamten Kundenvermögen stiegen um 22% auf 234 Mrd CHF. Analysten zufolge brachte der Zwischenbericht keine grösseren Überraschungen. Zu den grössten Verlierern bei den SMI/SLI-Titeln gehören ausserdem Syngenta (-1,0%), die frühere Bär-Tochter GAM Holding (-0,9%) sowie Swiss Life (-0,7%, Zahlen morgen Mittwoch).


Unter den defensiven SMI-Schwergewichten entwickelten sich in der ersten halben Handelsstunde Roche (+0,3%) am besten. Das Pharmaunternehmen hat über eine positive Phase-II-Studie für den Schizophrenie-Produktkandidat RG1678 berichtet. Nestlé (unv.) und Novartis (-0,1%) können nicht ganz mithalten.


Im breiten Markt stehen Tornos (-6,8%), Schlatter (-4,4%) und Burckhardt Comp (-2,4%) – letztere nach H1-Zahlen – zuoberst auf der Verliererliste. Huber+Suhner büssen nach 9-Mte-Zahlen 0,2% ein. An der Spitze stehen Cicor (+11,3%), Cytos (+3,6%) und Implenia (+3,0%). (awp/mc/pg/13)

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