CH-Eröffnung: Schwacher Start in den Tag

Da am hiesigen Markt lediglich kleinere Unternehmen aus der zweiten Reihe Zahlen präsentiert haben, verschiebt sich der Fokus der Investoren auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend und die Rede des US-Präsidenten Obama zur Lage der Nation. Davor legen am Nachmittag in den USA gewichtige Unternehmen aus der ersten Reihe Zahlen vor, die dem US-Markt Impulse geben und die heimische Börse mitbeeinflussen könnten.


Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI 0,85% auf 6’428,92 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 1,07% auf 984,54 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,78% auf 5’561,19 Punkte.


Die Finanzwerte und allen voran die Banken zeigen sich mit Verlusten. Händlern zufolge bestehen weiterhin Sorgen hinsichtlich der Auswirkungen einer möglichen stärkeren Regulierung des Sektors. Die Grossbankenaktien UBS (-1,8%) und Credit Suisse (-2,1%) gehen deutlich tiefer um, nachdem Morgan Stanley heute für beide Titel jeweils das Kursziel gesenkt hat.


Die UBS will laut VR-Präsident Villiger nicht freiwillig Kundendaten an die USA herausgeben, wie dies verschiedene Politiker zuletzt gefordert haben. Man könne nicht von den Mitarbeitenden die Einhaltung des Rechts fordern und selber Recht brechen, sagte er dem Tages-Anzeiger.


Ebenfalls mit Abgaben präsentieren sich die Versicherer ZFS (-1,5%), Swiss Re (-2,0%) und Swiss Life (-1,5%).


Novartis (unverändert) liegen als einzige Aktie nicht im roten Bereich. Die Titel werden nach der Ergebnispublikation vom Vortag von der Kurszielerhöhung durch diverse Brokerhäuser gestützt. Bis dato haben vier Banken ihre Schätzung erhöht. Die Konkurrenzpapiere von Roche gehen um 0,9% zurück.


Actelion notieren 0,5% tiefer. Am Vorabend hatte der US-Konkurrent Gilead seine Zahlen präsentiert und dabei insbesondere ein solides Wachstum mit dem Medikament Letairis gezeigt, einem Konkurrenzprodukt des Actelion-Medikaments Tracleer. Noch scheine es aber am Markt genug Platz für verschiedene Mitbewerber zu haben, wiegeln Experten ab.


Die Aktien von Synthes gehen um 1,2% zurück. Analysten ziehen aus den am Vorabend vom Mitbewerber Stryker vorgelegten Zahlen positive Schlüsse für den Orthopädiekonzern. Die Ergebnisse von Stryker legten den Schluss nahe, dass der Markt keinen Einbruch erlitten habe.


Im Fokus der Investoren stehen auch Adecco, deren Aktien sich um 0,8% verbilligen. Der Personaldienstleister muss eine von der französischen Wettbewerbsbehörde ausgesprochene Busse von 34 Mio EUR wegen Verletzung von Wettbewerbsvorschriften leisten. Die Berufung wurde vom zuständigen Gericht abgewiesen.


Andere konjunktursensitive Titel entwickeln sich unterschiedlich. Während ABB (-0,3%), SGS (-0,2%) und Clariant (-0,1%) nur wenig tiefer notieren, geben Holcim (-2,9%) und Swatch (-1,2%) doch schon deutlich nach.


Im breiten Markt hat sich am Mittwoch die Banque Cantonale du Jura in die Bücher blicken lassen, die Titel wurden bisher noch nicht gehandelt. Hügli (+1,9%) sind hingegen nach Umsatzzahlen gesucht. Am Markt fallen die ersten Kommentare entsprechend positiv aus.


Feintool gehen 3% höher um. Das Unternehmen hatte am Vortag mit Umsatz und Auftragseingang positiv überrascht. Heute stufte die Bank Vontobel den Titel auf «hold» von zuvor «reduce» hoch. (awp/mc/ps/12)

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