CH-Eröffnung: Sehr schwach – bald beim Januartief?

Aufgrund der vorbörslichen Indikationen zeichnete sich der schwache Start bereits ab, nachdem am Vorabend neue Hiobsbotschaften aus dem Hypothekensektor die US-Indizes auf Talfahrt geschickt hatten. Der Dow Jones Industrial gab im späten Geschäft im Vergleich zum Europa-Schluss noch 92 Punkte ab und beendete den Tag 1,8% tiefer, der japanische Nikkei-225-Index schloss ebenfalls mit einem grossen Minus von 3,3%.


Ob die Verluste in der Eröffnungsphase bereits alles gewesen sind, oder ob die Indizes im Laufe des Tages vom jetzigen Niveau noch deutlich abweichen werden, muss sich zeigen. Laut Händlern dürfte neben der Finanzkrise heute vor allem auch der am Nachmittag erwartete US-Arbeitsmarktbericht bei Marktteilnehmern auf grosses Interesse stossen. Sollte sich der Abwärtstrend noch beschleunigen, dürfte bald ein neues Jahrestief erreicht sein. Allzu viel vom Januar-Tief (SMI 6’951) ist der SMI nach dem heutigen Start jedenfalls nicht mehr entfernt.


Das Blue Chips Barometer SMI büsst bis 09.25 Uhr 119,05 Punkte bzw. 1,64% auf den Stand von 7’150,82 Zählern ein, beim 30 Titel umfassenden, gekappten Swiss Leader Index sind es 1,51% auf 1’101,30 Punkte. Der breite Markt – gemessen am Swiss Performance Index (SPI) – verliert derweil 1,30% auf 5’917,02.


Die abermals verschlechterte Stimmung für US-Finanzwerte hat sich – wenig überraschend – auch negativ auf die «üblichen Verdächtigen» in der Schweiz und Europa übertragen. Hierzulande steht in diesem Zusammenhang vor allem die UBS im Vordergrund. Der Titel (-1,8% auf 30,20 CHF) kann sich noch einigermassen um den Widerstand von 30 CHF halten, hat ihn allerdings schon einmal kurzfristig mit 29,96 CHF unterboten. Die UBS-Aktie war gestern bereits 4,7% gesunken, nachdem Berichte über einen Verkauf ihrer Alt-A-Hypotheken mit einem grossen Abschlag an eine Finanzgesellschaft die Runde gemacht hatten. Ein Bericht, der allerdings später dementiert wurde. Etwas weniger unter Druck sind in der Eröffnungsphase CS mit einem Minus von 1,2% auf 48,96 CHF. Die Jahresperformance der Titel ist mit -42% bzw. -28% allerdings bei beiden verheerend.


Ansonsten gibt es bei den grossen Titeln kaum Unternehmensnews. Grösster Verlierer sind die Genussscheine von Roche mit einem Minus von 3,0% bzw. 5,90 CHF auf 192,30 CHF, wobei allerdings festgehalten werden muss, dass die Titel ex-Dividende von 4,60 CHF gehandelt werden und der Verlust sich ohne diesen Effekt somit in Grenzen halten würde. Zu den grössten SMI-Verlierern gehören auch noch Swiss Life (-2,5%), ABB (-2,3%) und Swiss Re (-2,1%), im SLI kommen noch OC Oerlikon (-1,7%) und Actelion (-1,9%) dazu.


Gewinner gibt es in SMI und SLI derzeit keine, einigermassen in Grenzen hält sich der Verlust derzeit bei Clariant (-0,5%), Synthes (-0,5%) sowie Kühne + Nagel (-0,8%, Resultate am Montag). Die defensiven Schwergewichte Nestlé und Novartis stehen mit Verlusten von rund 1% etwas besser als der Gesamtmarkt da.


Im breiten Markt haben diverse Firmen ihre Unternehmenszahlen präsentiert und stehen demzufolge im Fokus. Ganz klarer Gewinner sind StarragHeckert (+6,8%), gesucht sind auch Speedel (+2,6%) und Schweiter (+1,9%). Bei Mikron, Elma und Schweizerhall sind noch keine Titel gehandelt. (awp/mc/th)

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