CH-Schluss: Deutlich fester – Finanzwerte gefragt

Zwar sorgten im Tagesverlauf schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten für zeitweise Ernüchterung. So markierte der Empire State Index März ein neues Rekordtief. Viel stärker lasteten aber die Daten zur US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Februar auf den Kursen. Die freundliche Tendenz an der Wall Street hielt jedoch an, dort zählten Banken einmal mehr zu den Gewinnern.


Der SMI stieg bis Handelsschluss um 1,90% oder 89,69 auf 4’816,43 Punkte (Tageshoch: 4’823, Tagestief 4’750). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI schloss bei +2,44% auf 680,25 Zählern. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewann 2,46% auf 4’045,48 Stellen.


Die Banken am Schweizer Aktienmarkt erhielten Auftrieb durch positive Nachrichten aus dem Ausland, darunter Aussagen der EZB zur Lage der französischen Banken, die Absage der HSBC an weitere Staatshilfen sowie Äusserungen von Barclays zum angelaufenen Geschäftsjahr. Auch die Zahlungen der AIG an Geschäftspartner weltweit stützten das Sentiment.


Als grösster Gewinner im SMI/SLI gingen Julius Bär (+8,8% auf 29 CHF) aus dem Handel, gefolgt von UBS (+7,6% auf 11,62 CHF, Tageshoch 11,90 CHF). In der Wochenendpresse war von einen möglichen Abbau von zusätzlichen 5’000 Stellen bei der Grossbank zu lesen. Zudem soll das Finanz- und Risikomanagement-Know-how im Verwaltungsrat verstärkt werden. CS (+5,9% auf 32,34 CHF) konnten ebenfalls deutlich zulegen.


Die Assekuranzen verloren den Anschluss im späteren Handel. Swiss Life (+5,8% auf 64,65 CHF) und ZFS (+3,2% auf 153 CHF) verbuchten zwar noch starke Aufschläge. Swiss Re (+0,1% auf 14,90 CHF) bauten die Gewinne aber fast komplett ab und Bâloise (-1,8% auf 61,90 CHF) rutschen gar in die Verlustzone. Die Basler legen am Mittwoch Zahlen vor.


Zykliker blieben bis zum Schluss stark gefragt, vor allem Kühne + Nagel (+6,2% auf 65 CHF) und OC Oerlikon (+5,6% auf 39,02 CHF). Holcim (+1,2% auf 37,88 CHF) litten unter einer negativen Studie von Morgan Stanley. Zudem verwiesen Händler auf Vorbehalte wegen branchenweit hohen Verschuldung.


Richemont (+3,0% auf 17,17 CHF) standen im Zeichen von Spekulationen eines Einstiegs der China Investment Corp. Gemäss chinesischen Pressberichten plant der 200 Mrd USD schwere Staatsfonds eine Beteiligung an mehreren börsenkotierten Luxusgüterunternehmen. Swatch rückten 2,6% auf 135 CHF vor.


Unter den Index-Schwergewichten erwiesen sich Novartis (+3,6% auf 43,48 CHF) als Stütze, Nestlé (+0,7% auf 37,50 CHF) dagegen kaum. Roche (-2,0% bzw. 3 CHF auf 147,50 CHF) wurden als Schlusslicht unter den 30 Bluechips ex-Dividende (5 CHF) gehandelt. In der Wochenendpresse äusserte sich VRP Franz Humer zum Genentech-Deal, die Verschuldung will er bis 2012 oder 2013 abbauen. Er zeigte sich zuversichtlich, das Genentech-Personal nach der Vollübernahme halten zu können.


Minuszeichen trugen daneben noch Ciba (-0,8% auf 48 CHF), Actelion (-0,5% auf 54,90 CHF), Clariant (-0,5% auf 4,37 CHF) sowie Synthes (-1,9% auf 126,80 CHF).


Im breiten Markt konnten Belimo (+2,9%), Partners Group (+7,4%) und BFW (+5,9%) nach Zahlen zulegen. Rätia Energie (PS +12,5%) haussierten nach dem am Freitagabend vermeldeten vorläufigen Ergebnis. Temenos (+7,5%) profitierten von einer positiven Studie aus dem Hause Merrill Lynch. Für Tornos (-7,6%) ging es dagegen nach einem publizierten Gewinneinbruch für 2008 und dem Verzicht auf eine Dividendenausschüttung bergab. Auch AFG (-0,8%) verloren nach dem Zahlenausweis. (awp/mc/ps/30) 

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