CH-Schluss: Erneut Verluste nach volatilem Verlauf

Nach bereits schwachem Start hat der SMI die Verluste während des sehr volatilen Verlaufs bis am Nachmittag noch einmal ausgebaut, im Zuge einer leichten Erholung in den USA gegen Handelsende aber wieder etwas eingedämmt.


Die Stimmung während des kleinen Eurexverfalltermins war einerseits geprägt von Konjunktursorgen, andererseits belastete eine sehr kritische Studie von Goldman Sachs zu den möglichen Auswirkungen der Finanzmarktkrise die Grossbanken einmal mehr. Zudem gab es aus den USA auch negative Nachrichten von grossen US-Unternehmen sowie schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten.


Der SMI stand zum Handelsschluss 114,85 Punkte oder 1,34% tiefer bei 8`478,8 Punkten, im Wochenvergleich ergab sich allerdings noch ein leichtes Plus von 0,3%. Der gekappte SLI fiel am Freitag um 1,40% auf 1`291,85 Zähler zurück, der SPI um 1,29% auf 6`928,81 Punkte.


Nach überzeugenden Halbjahreszahlen gehörten Richemont (-0,2% auf 73 CHF) zu den stärksten Werten im SMI. Die vorgelegten Daten haben die Markterwartungen an die Umsatzentwicklung erfüllt, in Bezug auf die Rentabilität allerdings positiv überrascht. Vor allem die rekordhohen Margen wurden in Analystenkreisen denn auch begrüsst.


Zur Spitzengruppe gehörten – als einziger Titel in der Gewinnzone – Swisscom (+0,5% auf 415,25 CHF) sowie Nobel Biocare (-0,2% auf 328 CHF) und Synthes (-0,2% auf 134,10 CHF).


UBS (-2,9% auf 52,95 CHF) und CS (-2,1% auf 67,10 CHF) standen einmal mehr unter Druck und gehörten zu den schwächsten Werten, allerdings gehörten die Titel auf die Woche gesehen trotzdem zu den Gewinnern. Belastet wurden die Grossbanken am Freitag von einer Studie von Goldman Sachs, welche die Hypothekenausfälle vor allem durch Zwangsvollstreckungen von US-Eigenheimen grob geschätzt auf rund 400 Milliarden Dollar schätzte, wesentlich mehr als bisher angenommen. Das Kreditvolumen in der US-Wirtschaft könnte sich zudem gemäss der Studie um zwei Billionen Dollar verringern und so das Risiko einer tiefen Rezession erhöhen.


Grössere Abgaben verzeichneten auch die Versicherungen ZFS (-2,3% auf 315,25 CHF), Swiss Life (-2,1% auf 286,75 CHF) und Swiss Re (-1,7% auf 97,55 CHF) sowie der Chemietitel Clariant (-2,8% auf 11,64 CHF).


Am meisten unter Abgabedruck litten allerdings Adecco (-3,1% auf 63,85 CHF). Das Sentiment für Adecco wurde neben den Konjunktursorgen von Problemen mit den französischen Wettbewerbsbehörden getrübt. Hintergrund der alten Geschichte – wie es in Marktkreisen hiess – ist die mögliche Verletzung von Wettbewerbsvorschriften in den Jahren 2003 und 2004. Adecco erwartet allerdings keine materiellen Auswirkungen.

Aus dem SLI fielen OC Oerlikon (-4,7%) negativ auf, wogegen sich Logitech (+0,9%) entgegen dem Trend nach oben entwickelten.


Die Schwergewichte Nestlé (-0,5% auf 547,50 CHF), Novartis (-0,8% auf 59,15 CHF) und Roche (-1,0% auf 198,40 CHF) hielten sich allesamt etwas besser als der Markt. Roche hat für Avastin in Europa eine positive Empfehlung in einer weiteren Indikation erhalten, was dem Titel aber keinen grossen Schub verliehen hat. Über die Woche gesehen gehören Roche mit einem Plus von 4,3% aber zu den grossen Gewinnern.


Im breiten Markt gefielen StarragHeckert nach guten Neunmonatszahlen mit einem Plus von 4,7%, wogegen Carlo Gavazzi nach Halbjahreszahlen grösstenteils unter den Prognosen um 4,0% zurückfielen. (awp/mc/ab)

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