CH-Schluss: Gut behauptet nach unentschlossenem Verlauf

Unter dem Strich profitierten die Aktien von einer technischen Erholung nach den teilweise deutlichen Abgaben der beiden vergangenen Tage, sagten Händler.


Die US-Börsen boten mit einer bis zum Handelsende in Europa etwas festeren Tendenz der Schweizer Börse leicht positive Impulse. Die jüngsten US-Konjunkturdaten vom Immobilienmarkt erwiesen sich zudem als gewisse Stütze für den Schweizer Leitindex. Am Abend dürften sich die Anleger für die Aussagen der US-Notenbank zur wirtschaftlichen Entwicklung im Beige Book interessieren, die jedoch keinen Einfluss mehr auf das hiesige Handelsgeschehen des Tages haben.


Das Blue Chips Barometer SMI stieg um 0,19% auf 6’554,55 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,28% auf 1’021,92 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5’659,09 Stellen zu.


Unterstützung erhielt der Markt von den Schwergewichten Novartis (+1,2%) und Roche (+0,6%). Die Kursavancen bei Roche erklären Marktteilnehmer teils mit der Rating-Erhöhung durch die Credit Suisse auf «Outperform» von «Neutral». Nestlé gingen unverändert aus dem Handel.


Actelion (+1,1%) profitierten von einer Zulassungsempfehlung vom vorberatenden Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA für Zavesca zur Behandlung von Patienten mit Niemann-Pick-Typ-C-Krankheit.


Unter den Gewinnern zeigten sich auch Richemont (+2,5%) weit vorne im Kurstableau. Rating- und Kurszielanhebungen stützten die Aktien des Luxusgüterherstellers. Richemont wird am kommenden Montag Angaben zur Umsatzentwicklung machen. Die Konkurrenzpapiere der Swatch Group (+2,4%) legten im Sog zu.


Mit noch deutlicheren Aufschlägen notierten zudem Petroplus (+2,5%) und Clariant (+4,0%).


Lonza (+0,3%) beendeten nach Anfangsverlusten den Handelstag im Plus. Der Pharmazulieferers schliesst in den USA, Kanada und Grossbritannien drei Produktionsstandorte. Gleichzeitig will das Unternehmen die «Small Molecules»-Produktion in Asien stärken. Analysten zeigten sich von der angekündigten Restrukturierung wenig überrascht.


Zur Schwäche neigten insbesondere konjunktursensitive Aktien und Finanztitel. Auf den Grossbanken lastete die Gewinnwarnung der französischen Société Générale. Das Institut warnte die Anleger, dass wegen fauler Wertpapiere im vierten Quartal 2009 voraussichtlich nur ein kleiner Gewinn erzielt wurde. UBS verloren 1,4% und CS verbilligten sich um 0,6%.


Swiss Life verloren nach Rating-Abstufungen 3,1%. Die Analysten der Deutschen Bank haben das Rating auf «Hold» von zuvor «Buy» gesenkt, jene von WestLB auf «Neutral» von «Add». Die jüngsten Gerüchte, die Allianz sei an Swiss Life interessiert, hätten die Bewertung des Lebensversicherers stark erhöht. Es sei nun an der Zeit Gewinne mitzunehmen, heisst es in den Kommentaren der Analysten, die beide nicht an eine Übernahme der Swiss Life durch die Allianz glauben.


Am Markt wurde zudem mögliche Belastungen für die Versicherer durch das Beben in Haiti diskutiert. Prognosen von hiesigen Versicherern gibt es jedoch bislang nicht. Swiss Re verbilligten sich um 0,4%.


Unter Abgabedruck standen zudem die Titel von Kühne + Nagel (-1,8%). Die Titel wurden von der UBS abgestuft.


Im breiten Markt verloren Barry Callebaut nach Umsatzzahlen um 1,1%. Die Erwartungen wurden zwar verfehlt, der Schokoladehersteller gibt sich für die künftige Entwicklung jedoch vorsichtig optimistisch und geht davon aus, dass die Talsohle in der Branche erreicht ist.


Partners Group schlossen nach Geschäftszahlen unverändert. Diese sind zwar entsprechend den Erwartungen der Analysten ausgefallen. Marktbeobachter äusserten sich über den Neugeldzufluss positiv, hielten aber auch fest, dass verschiedene Faktoren die verwalteten Vermögen negativ beeinflussen.&(awp/mc/pg/27)

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