CH-Schluss: Gut gehalten – Zyklische und defensive Werte gesucht

Die US-Börsen boten anfänglich eine Stütze, da sie nach dem langen Wochenende wegen des gestrigen «Labour Day»-Feiertags den kräftigen Start in die neue Woche an den europäischen Börsen nachvollziehen mussten. Danach setzten einige Gewinnmitnahmen ein und lösten auch hierzulande Abgaben aus. Zudem ist der vom Conference Board in den USA berechnete Beschäftigungsindikator im August gegenüber dem Vormonat zurückgegangen.


Der SMI schloss um 0,21% höher bei 6’194,72 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte 0,23% auf 957,19 Punkte und der SPI 0,22% auf 5’335,26 Punkte.


An der Tabellenspitze im SMI/SLI standen Givaudan (+3,4%) und Richemont (+1,8%). Die Avancen in Richemont werden im Handel auf Käufe im Vorfeld der für morgen Mittwoch angesetzten Publikation der Umsatzzahlen für die ersten fünf Monate zurückgeführt. Swatch (+0,3%) konnten nicht mithalten.


ABB (Aktie +1,2%) habe die Refinanzierung eines Kredits über 2 Mrd USD eingeleitet, hiess es zu den überdurchschnittlichen Avancen in Marktkreisen.


Weiter waren auch OC Oerlikon (+0,9%), Syngenta (+0,8%), Lonza (+0,6%) oder Adecco (+0,4%) gefragt.


Aufschläge verbuchten unter den uneinheitlichen Finanzwerten Swiss Re (+1,2%) nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies sowie Swiss Life (+1,2%). ZFS (+0,1%) schlossen gut gehalten, die Valoren hatten von Jefferies eine Herabstufung auf «Hold» («Buy») erhalten. Bâloise (-0,6%) wurden verkauft.


Die Grossbanken gaben etwas nach; UBS (-0,6%) und CS (-0,5%) verloren nach uneinheitlichem Verlauf. Gemäss einem internen Schreiben des UBS-CEO Oswald Grübel sieht sich die Bank auf gutem Weg, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. «Unser Effizienzsteigerungsprogramm ist im Plan», so der UBS-Chef.


Unter den defensiven Valoren stützten Nestlé (+0,4%). Am Vortag wurden Übernahmepläne des Wettbewerbers Kraft Foods für Cadbury bekannt, wobei das Angebot noch versüsst werden könnte. Es könne durchaus sein, dass sich zwei oder drei Konzerne zusammenschlössen, um ein gemeinsames Angebot für die britische Firma Cadbury zu unterbreiten und danach die Beute aufzuteilen, heisst es. Nestlé verfüge zwar über entsprechende Mittel, sei jedoch nicht an einer grösseren Akquisition interessiert, so eine zweite Stimme.


Novartis (+0,8%) legten ebenfalls zu. Diese Valoren profitierten von einer Kurszielerhöhung durch JPMorgan.


Roche (-0,4%) rutschten in die Verlustzone ab. Analysten werten den am Morgen bekanntgegebenen Generationenwechsel an der Firmen-Spitze als leicht positiv.


Petroplus (-2,4%) erlitten unter den SMI-/SLI-Titeln die prozentual grössten Einbussen, gefolgt von Nobel Biocare (-1,4%) und Holcim (-1,4%). In Holcim verwiesen Händler auf eine Herabstufung durch die Analysten von JPMorgan auf «Neutral».


Im breiten Markt stürzten New Venturetec am Nachmittag nach einer Handelsaussetzung ab. Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft verloren um 21,8%, nachdem die weitaus wichtigste Beteiligung, das Pharma-Unternehmen Osiris Therapeutics, Misserfolge in zwei wichtigen Studien gemeldet hatte. Demgegenüber vermochten sich Rieter (+9,9%) positiv in Szene zu setzen, nachdem Helvea das Rating für diese Werte auf «Accumulate» erhöht hatte. (awp/mc/pg/31)

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