CH-Schluss: Knappes Plus – Banken und Adecco wieder in Front

Gesucht waren erneut die lange Zeit vernachlässigten Finanzwerte und Adecco, während die defensiven Werte die Indizes bremsten.


Der Markt sei nach den zwei starken Vortagen reif für eine Konsolidierung gewesen, hiess es in Handelskreisen, und habe sich dementsprechend die meiste Zeit leicht unter dem Vortagesniveau bewegt. Erst gegen Schluss, als sich der US-Markt nach einem leicht negativen Start erholt habe, seien auch hier die Käufer wieder stärker in den Vordergrund getreten.


Zum Handelsschluss legte der Swiss Market Index (SMI) 14,71 Punkte bzw. 0,16% zu auf 9’088,70 Zähler. Der Swiss Leader Index gewann derweil +0,39% auf 1’385,85 Punkte, der Swiss Performance Index (SPI) 0,25% auf 7’390,15 Zähler.


Die Grossbankenaktien standen auch am Berichtstag (positiv) im Fokus, haben ihr Aufwärtstempo der letzten Tage aber nicht mehr ganz halten können. Ein Investorenmeeting der Credit Suisse in London hat die Gemüter weiter beruhigt und der Aktie zu einen Plus von 1,1% auf 81,55 CHF verholfen. Zwar dürfte die Krise auf dem US-Markt für Privathypotheken noch 6 bis 18 Monate andauern, die Bank fühlt sich jedoch stark genug, um die aus der Krise hervorgehenden Chancen zu nutzen, liess der CS-CEO verlauten.


Die UBS-Aktie gehörte ebenfalls wieder zu den grössten Gewinnern (+1,4% auf 67,35 CHF) und hat damit seit Montagmorgen weit über 10% zugelegt. Julius Bär avancierten um 1,2% auf 91,35 CHF. Die Aktien konnte am Vormittag ein neues Zwischenhoch bei 91,70 CHF markieren, am frühen Nachmittag setzten dann aber phasenweise Gewinnmitnahmen ein. In Handelskreisen war von Positionsglattstellungen seitens amerikanischer Marktteilnehmer zu hören.


An der SMI-Spitze stand – wie bereits gestern – die Adecco-Aktie mit einem Plus von +2,6% auf 73,35 CHF. Der Personaldienstleister profitiert von der derzeitigen Einschätzung der Märkte, dass die US-Konjunktur eher sanft denn hart landen wird. Der Titel wurde auch unterstützt von einer Trading-Kaufempfehlung durch die ZKB mit Kursziel 76,50 CHF.


Noch stärker als diese SMI-Titel schlossen heute die drei SLI-Werte OC Oerlikon (+5,2%), Geberit (+2,7%) und Lonza (+2,6%), ohne dass dazu fundamentale News vorhanden gewesen wären.


Gebremst wurde der Markt einmal mehr von den defensiven Werten. So büssten Nestlé mit 0,9% auf 512 CHF unter den SMI-Titeln am meisten Terrain ein. Händler berichteten von grösseren, aus dem Ausland eintreffenden Verkaufsorders. Unter anderem seien Derivativpositionen glattgestellt worden. Die Pharmawerte Roche (-0,3% auf 212,40 CHF) und Novartis (-0,3% auf 64,25 CHF) drückten die Indizes ebenfalls. Roche standen aufgrund einer Studie (Gefahr der Resistenzbildung bei Tamiflu) phasenweise gar am Schluss der Tabelle.


Im Minus schlossen neben den erwähnten Titel auch noch Richemont (-0,6%), Syngenta (-0,5%), Synthes (-0,3%) und Swisscom (-0,1%).


Im breiten Markt rückten Von Roll um 12,9% vor. Die Gruppe hat den ersten Schritt der neuen Wachstumsstrategie mit dem Kauf der chinesischen Shenzhen Mica gemacht. Der neue CEO Thomas Limberger hat die Anleger heute an einer Medienkonferenz, an der die Ziele und Strategien vorgestellt wurden, ganz offensichtlich überzeugt. Grosse Gewinne gab es auch noch für Meyer Burger (+11,8%) dank einem neuen Auftrag.


Unter den grössten Gewinnern waren u.a. auch noch Agen (+8,3%), Schlatter (+7,1%) oder Burckhardt (+6,5%). Auf der negativen Seite waren es Schweiter (-4,0%), Elma (-3,2%) oder Dufry (-3,0%). (awp/mc/pg)

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