CH-Schluss: Leicht schwächer – Finanztitel deutlich im Minus

Ansonsten hätten sich die Anleger vor der Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation und dem Zinsentscheid der US-Notenbank zurückgehalten, hiess es im Handel.


Finanztitel und zyklische Aktien lagen überwiegend im Angebot. Die UBS-Aktien konnten zwar phasenweise in Reaktion auf die vom Bundesrat in Aussicht gestellten Gespräche mit den US-Behörden zur Suche nach Möglichkeiten im Steuervergleich zulegen, schlossen jedoch deutlich im Minus. Die defensiven Schwergewichte Nestlé und Novartis boten dem Markt eine gewisse Stütze.


Der SMI schloss um 0,17% tiefer auf 6’473,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,46% auf 990,70 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19% auf 5’593,98 Punkte nach.


Die prozentual grössten Verluste im SMI-/SLI-Tableau erlitten Holcim (-4,4%). Die Aktien seien von den schwachen Quartalszahlen des mexikanischen Konkurrenten Cemex belastet worden, hiess es im Handel.


Die Banktitel verloren insgesamt an Terrain. So schlossen Julius Bär um 3,0% tiefer, UBS verloren 2,4%, CS sanken 2,1% und GAM reduzierten sich um 0,8%. Dabei hatten UBS phasenweise Schützenhilfe durch den Bundesrat erhalten, der sich in Sachen UBS-Steuervergleich mit den USA nach dem abschlägigen Entscheid nun engagiert. Der Bundesrat hat den Steuervergleich einmal mehr als nicht UBS-spezifisch erklärt, sondern die Divergenzen auf die unterschiedlichen Rechtssysteme zurückgeführt. Nun will der Bundesrat in Gesprächen mit den USA die sich bietenden Möglichkeiten ausloten. Gegebenenfalls soll das Abkommen dem Parlament vorgelegt und dadurch in Kraft gesetzt werden.


Weitere grössere Verlierer sind Logitech (-2,2%), Adecco (-1,6%), Synthes (-1,4%) oder Kühne+Nagel (-1,1%). Adecco würden mit Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag abgegeben, so Marktbeobachter. Ebenfalls als kursbelastend würde sich ein Entscheid eines französischen Obergerichts erweisen, das ein Bussgeld im Gegenwert von 34 Mio EUR gegen Adecco in zweiter Instanz aufrecht behalte.


Die prozentual grössten Kursgewinne erzielten Richemont (+1,6%). Gemäss Marktbeobachtern sei die Luxusgüterbranche immer noch tief bewertet angesichts der aus Asien zu erwartenden Nachfrage, hiess es dazu unter Marktbeobachtern. Weitere Gewinner sind Nestlé (+1,0%), die dank ihrer starken Gewichtung den Leitindex stützten.


Sonova waren mit einem Plus von 1,0% weiterer Gewinner. In ABB (+0,9% auf 19,62 CHF) sorgte Händlern zufolge eine Studie der britischen Execution Research zum europäischen Investitionsgütersektor für Nachfrage. Das Institut stufte die ABB-Valoren mit einem Kursziel von 23 CHF von «Hold» auf «Buy» hoch.


Novartis (+0,4%) legten weiter zu infolge von Anschlusskäufen nach dem am Vortag bekanntgegebenen Rekordergebnis und der personellen Entflechtung an der Unternehmensspitze. Roche (-0,4%) verloren hingegen.


Im breiten Markt fielen Loeb durch Einbussen um 7,5% auf. Zu reden gaben die Titel der Bank Sarasin (-0,7%). Hier wurden über 150’000 Aktien ausserbörslich umgesetzt; im regulären Handel lagen die Volumen mit gut 50’000 etwas über dem Durchschnitt.


Ferner hat die Banque Cantonale du Jura (-1,3%) ihren Abschluss vorgelegt. Hügli (+4,2%) waren hingegen nach Umsatzzahlen gesucht. Am Markt fielen die Kommentare entsprechend positiv aus.


Feintool schlossen um 5,1% höher. Das Unternehmen hatte am Vortag mit Umsatz und Auftragseingang positiv überrascht. Die Bank Vontobel stufte den Titel in der Folge auf «hold» von zuvor «reduce» hoch. (awp/mc/pg/33)

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