CH-Schluss: Nach volatilem Verlauf im Minus – Novartis belasten

Für Abwärtsdruck sorgten zudem schwache Daten zur Baubranche und ein gesunkener Philadelphia-Fed-Index sowie die Verluste an der Wall Street.


Kaum zu stützen vermochten positive Zahlen zum US-Arbeitsmarkt sowie Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke. Bernanke hatte am Nachmittag angesichts der Konjunkturabschwächung in den USA erneut Zinssenkungen signalisiert.


In der Schweiz lasteten am Berichtstag Novartis nach einem eher enttäuschenden Jahresergebnis mit deutlichen Abgaben auf dem Gesamtmarkt. Geberit, ebenfalls nach Zahlen, standen dagegen hoch in der Anlegergunst.


Bei Börseschluss notierte der SMI um 0,76% oder 59,46 Zähler tiefer auf 7’788,06 Punkten. Der 30 Titel umfassenden Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,81% auf 1’173,10 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab 0,74% auf 6’309,73 Zähler nach.


Novartis (-3,4% auf 59,20 CHF) lasteten am Donnerstag unentwegt mit Abschlägen auf dem Geschehen und hielten auch bei Börsenschluss die rote Laterne. Der Pharmakonzern hatte am Morgen ein durchzogenes Jahresergebnis präsentiert und die Anleger damit wenig überzeugt. Im Berufshandel wurde von Verkäufen aus dem angelsächsischen Raum berichtet. Daneben hätten erneut Übernahme-Spekulationen um Bayer für Abgabedruck gesorgt.


Die Aktien der Branchenkollegin Roche (+2,0% auf 201,60 CHF) gingen dagegen unter den grössten Kursprofiteuren aus dem Handel. Roche hat die Angebotsfrist für die Übernahme der US-Diagnostikfirma Ventana Medical Systems erneut verlängert.


Im Reigen der Kursgewinner fanden sich auch die zyklischen und konjunktursensitiven Titel, die am Vortag stark verkauft wurden. Swatch (+2,7% auf 277,00 CHF) gingen als Tabellensieger aus dem Handel. Händler führten die Nachfrage unter anderem auf Spekulationen über einen möglichen Beteiligungsausbau des Grossaktionärs bei Tiffany zurück. Deutliche Aufschläge gab es ausserdem für Clariant (+2,1% auf 8,47 CHF) und Richemont (+0,7% auf 63,40 CHF). Andere Zykliker, wie ABB (-0,3% auf 26,10 CHF), Holcim (-0,55% auf 107,70 CHF) oder Adecco (-0,8% auf 53,40 CHF) mussten im späteren Verlauf das Lager der Gewinner räumen.


Schwergewicht Nestlé stützten den Markt mit einem Aufschlag von 0,6% auf 482,00 CHF. Daneben gab es noch Gewinne für den Medtech-Sektor: Synthes verteuerten sich um 1,3% auf 134,30 CHF und Nobel Biocare um 0,4% auf 249,50 CHF.


Deutlich abwärts ging es dagegen mit den Bankenwerten. Nach dem die Titel im frühen Geschäft noch von der Erholung profitieren konnten, sorgte der unerwartet grosse Viertquartals-Verlust von Merrill Lynch am späteren Nachmittag für Verkäufe. UBS (-2,7% auf 45,50 CHF), CS (-1,4% auf 58,60 CHF) und Julius Bär (-1,4% auf 77,90 CHF) gingen daher erneut mit grossen Abgaben aus dem Handel.


Die Assekuranzwerte konnten sich dem negativen Branchensentiment nicht entziehen und schlossen ebenfalls mit teilweise deutlichen Abgaben. Die grössten Verluste verzeichneten ZFS (-2,3% auf 311,25 CHF), die geringsten Bâloise (-0,1% auf 100,20 CHF).


Aus dem SLI bestachen Geberit mit einem Plus von 2,9% auf 133,00 als Tabellenerste. Der Bauzulieferer hatte mit seinem Jahresumsatz die Prognosen der Analysten leicht übertroffen, was angesichts des schwachen Umfelds im vierten Quartal als sehr gute Nachricht empfunden wurde. Ausserdem profitierte der Titel von der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms über rund 270 Mio CHF.


Logitech (-7,4% auf 29,62 CHF) verloren nach Zahlenvorlage ihren anfänglichen Schwung und schlossen am Tabellenende. Am Markt hiess es, die Investoren seien nach anfänglicher Euphorie über die rekordhohe Bruttomarge mittlerweile zur Einsicht gekommen, dass die Zahlen doch schlechter als erwartet ausgefallen seien.


Im breiten Markt bewegten sich SEZ (-0,3%) nach provisorischen Umsatzzahlen nur marginal und klar schwächer als der Gesamtmarkt. Gurit brachen dagegen nach ersten Angaben zum Gesamtjahr um 22,4% regelrecht ein. Der Kunststoffhersteller hatte nur dank Immobilienverkäufen ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erreicht. Der angestrebte Turnaround daure wohl länger als geplant, hiess es dazu in Marktkreisen.


An der SPI-Spitze standen so unterschiedliche Aktien wie Also (+13,2%), OTI Energy (+10,0%) oder UMS (+6,4%). (awp/mc/gh)

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