CH-Verlauf: In die Gewinnzone vorgerückt – ifo-Daten stützen

Die Gewinnmitnahmen seien nach dem ifo-Index schnell wieder abgeebbt, hiess es im Handel. Die Daten seien «sehr gut» ausgefallen, wobei die Erholung durch den Export getrieben wurde, erklärte ein Ökonom. Damit sei das klassische Muster einer Konjunkturerholung in Gang, auch wenn der Konsum im zweiten Halbjahr wegen der steigenden Arbeitslosigkeit negativ auffallen werde. Die Anleger warten nun auf weitere günstige Zeichen zur Konjunkturentwicklung, wenn am Nachmittag das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen folgt, so ein Händler.


Bis um 11.55 Uhr steigt der Blue-Chips-Index SMI um 0,25% auf 5’779,89 (Tageshoch 5’788,10; Tagestief 5’727,21) Punkte. Vor den ifo-Daten lag der SMI bei 5’740 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,46% auf 862,49 Einheiten, der breite SPI 0,18% auf 4’953,25 Punkte.


Nobel Biocare (+5,4%) stehen im SMI/SLI nach wie vor an der Spitze. Die Aktien der Dentalimplantate-Technikerin wurden von der Deutschen Bank auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft, das Kursziel auf 26 von 22 CHF angehoben. Nobel Biocare werde ihre Performance im dritten Quartal dank nicht-zyklischen Beitragsleistungen merklich verbessern, so die Begründung.


Die Finanztitel waren massgeblich am Umschwung beteiligt. Nach den Startschwierigkeiten von heute morgen haussieren Julius Bär mittlerweile um 4,9%, ZFS um 1,9% oder UBS um 2,0%. Credit Suisse (+1,8%) profitieren nach dem «erfreulichen» Abschluss von gestern von Kurszielerhöhungen und Anschlusskäufen.


Auch die Kursziele von ABB (+2,5%) wurden im Nachgang zu den gestern publizierten Zahlen von Morgan Stanley, JPMorgan und UBS erhöht. Die Analysten von Morgan Stanley hoben sogar das Rating von «Underweight» auf «Equalweight» an.


Auf der Verliererseite stehen etwa die Schwergewichte Nestlé (-1,0%) und Novartis (-0,7%). Nestlé können von guten Zahlen des Konkurrenten Danone nicht profitieren.


Die grössten Verluste gehen aber weiterhin auf das Konto von Syngenta (-3,6%). Der Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln hat die Vorgaben der Analysten mit dem Umsatz und EBITDA verfehlt und lag mit dem Reingewinn am unteren Ende der Schätzungsbandbreite. Zudem äusserten sich die Firmenverantwortlichen vorsichtiger zur diesjährigen Gewinnentwicklung.


Im breiten Markt drehten Bellevue Group (+1,0%) mit dem Gesamtmarkt ins Plus. Der Gewinn der Finanzgruppe ging im ersten Halbjahr deutlich zurück. Dagegen konnte dem Neugeldabfluss des letzten Jahres Einhalt geboten werden.


Swissquote steigen trotz dem tieferen Halbjahresgewinn um 2,7%. Allerdings erfreute sich Swissquote einem steigenden Kundenzuwachs und Nettoneugeldern.


Calida tendieren unverändert auf 264 CHF. Zwar spürte die Wäscheherstellerin die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Form eines rückläufigen Umsatzes. Für das Gesamtjahr gibt sich Calida aber verhalten optimistisch.


Galenica verlieren nach einer Kurszielsenkung durch Merrill Lynch 2,7%. Für Sika (-2,1%) hat die ZKB die Gewinnschätzungen gesenkt. (awp/mc/pg/17)

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