CH-Verlauf: Leichtes Plus – Novartis sehr schwach

Auf dem hiesigen Aktienmarkt lastet eine Rückstufung der schwergewichtigen Novartis-Titel durch eine US-Bank, während die grosse Mehrheit der Titel – zum Teil gar deutlich – im Plus notiert.


Laut Händlern beobachten derzeit noch immer viele Anleger den Markt von der Seitenlinie, um bei günstigen Einstiegschancen wieder zu kaufen. Als Stütze wirke zudem der bei unter 120 USD pro Barrel gehandelte Ölpreis sowie eine erleichtert aufgenommene geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend. Neue Impulse für die Sitzung erwarten Marktteilnehmer von den für den Nachmittag angesagten wöchentlichen Daten zu den US-Rohöllagerbeständen sowie der Eröffnung der US-Märkte.


Das Blue Chips Barometer (SMI) legt bis um 11.50 Uhr 30,23 Punkte bzw. 0,42% zu auf den Stand von 7’221,01 Punkten (bisheriges Tageshoch 7’258, Tagestief 7’175). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert gar um 0,96% auf 1’077,47 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,45% auf 6’024,25 Zähler.


Wichtige Unternehmensnews von an der SWX kotierten Unternehmen gibt es am Mittwoch praktisch keine. An der Spitze bei den 30 wichtigsten Titeln stehen derzeit Ciba mit einem Plus von 5,5% auf 31,36 CHF, was von den sinkenden Ölpreisen begünstigt sein dürfte. Aber auch andere Chemiewerte wie Clariant (+1,9% auf 10,65 CHF) oder die im SPI geführten Ems-Chemie (+3,5%) legen deutlich zu. Unter den grössten Gewinnern sind auch Logitech (+3,1% auf 28,94 CHF) zu finden, die u.a. von den gestern Abend in den USA nachbörslich veröffentlichten Zahlen von Cisco und dem verbesserten Sentiment im Techsektor unterstützt werden.


Zu den führenden Titeln gehören aber auch die Finanztitel wie UBS (+5,2% auf 22,16 CHF), Julius Bär (+4,2% auf 71,95 CHF) oder Credit Suisse (+2,6% auf 55,90 CHF). Sie profitieren von einigen guten Vorgaben aus der amerikanischen Finanzbranche, wo Citigroup und JPMorgan gestern deutlich höher geschlossen haben. Der Versicherer Swiss Life (+3,1% auf 282,50 CHF), der Ende Monat sein Halbjahresergebnis veröffentlichen wird, kann mit den Banken ebenfalls mithalten.


Klar am Schluss der Tabelle liegen die Aktien von Novartis (-2,8% auf 61,65 CHF). Der Grund dafür dürfte eine Rückstufung der Titel des Pharmariesen durch die US-Bank JP Morgan auf «Neutral» (von Overweight) sein. Diese nennt vor allem Bewertungsgründe dafür, da der Titel in den letzten zwei Monaten zu den besten Performern des Sektors gehört habe. Zurzeit sehen die Analysten keine Nachrichten oder Fundamentaldaten, die zu einer weiteren Überperformance gegenüber dem Sektor führen könnten. Auch die anderen Pharmatitel Roche (-1,1% auf 193,30 CHF) halten sich nicht viel besser. Etwas freundlichen präsentieren sich dagegen die ebenfalls defensiven Nestlé (+0,6% auf 47,08 CHF). Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller wird morgen sein Halbjahresergebnis präsentieren.


Im breiten Markt profitieren Straumann (+7,7%) von einer Aufhebung des US-Importstopps für Biora-Produkte durch die US-Behörde FDA. Marktteilnehmer bewerten dies als positiv, nicht nur fürs Sentiment, sondern auch, weil Straumann damit in den USA ihren Kunden wieder die gesamte Produktpalette anbieten könne. Gemäss den Experten dürfte es aber noch eine Weile dauern, bis mit dieser Produktlinie wieder die ganze Umsatzkraft ausgeschöpft werden kann.


Grössere Gewinne gibt es u.a. auch noch für Schmolz+Bickenbach (+4,3%), CKW (+3,8%), Belimo (+3,3%) nach den gestrigen Zahlen sowie Bucher (+3,0%) vor den morgen erwarteten Zahlen. Biomarin sind nach Q2-Zahlen noch immer nicht gehandelt. (awp/mc/pg/21)

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