CH-Verlauf: Nur noch leicht höher – Finanzwerte schwach

Händler erklären die schwache Performance des Finanzsektors unter anderem mit Zahlen und Aussagen der Deutschen Bank vom Vormittag. Das Institut habe gemischte Zahlen vorgelegt und eine positive Überraschung sei ausgeblieben, heisst es. Insgesamt präsentiere sich der Handel aber ruhig, was sich wohl erst am Nachmittag ändern dürfte. Dann liefern die US-Börsen sowie Konjunkturdaten aus Amerika Impulse. Auf der Agenda stehen der Case-Shiller Hauspreisindex Mai und der Index des Verbrauchervertrauens Juli.


Der SMI steht um die Mittagszeit 0,31% höher auf 5’792,82 Punkten (bisheriges Tageshoch 5’826, Tagestief 5’789). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 0,24% auf 863,40 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 4’976,66 Zähler.


An die Spitze unter den 30 Bluechips haben sich inzwischen Nobel Biocare (+2,1%) vorgearbeitet. An den Vortagen hatten diverse Branchenstudien und Kaufempfehlungen die Valoren beflügelt. Es folgen Adecco (+1,9%) und Geberit (+1,8%), ohne dass relevante News vorliegen. Bei ABB (+0,9%) gab es eine Kurszielerhöhung durch Vontobel.


Die grosskapitalisierten Roche (+1,5%) halten sich besser als Novartis (+0,6%) und Nestlé (+0,1%). Actelion legen 1,4% zu nach einer leichten Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley («Underweight»).


Richemont (-0,5%) tendieren unterdurchschnittlich. Händler verweisen auf Zahlen des französischen Luxusgüter-Herstellers LVMH, der im ersten Halbjahr bei stabilem Umsatz ein rückläufiges Ergebnis verbuchte. Auch habe sich der Grossbritannien-Chef von Cartier pessimistisch zum Schmuckgeschäft geäussert, heisst es. Swatch (+1,1%) befinden sich dagegen im oberen Tabellendrittel.


Das Sentiment bei den Finanzwerten hat sich eingetrübt, auch durch Gewinnmitnahmen. Julius Bär verlieren nach einem freundlichen Start 1,4%. Die Analysten von UBS, Deutsche Bank und Nomura haben ihre jeweiligen Kursziele im Anschluss an die gestrige Zahlenvorlage erhöht, die Ratings lauten weiterhin «Neutral», «Hold» bzw. «Buy». CS verlieren 1,2%, wobei ein US-Broker die Titel auf «Underperform» («Marketperform») herabgestuft hat. UBS büssen 0,9% ein.


Die Zahlen der Branchenkollegin Deutsche Bank stossen am Aktienmarkt auf geteiltes Echo. Händler sind mit dem starken Ergebnis im Investmentgeschäft zufrieden, äussern aber Unmut über die unerwartet hoch ausgefallene Risikovorsorge. Analysten sprechen gar zum Teil von «verwirrenden Ergebnissen mit zu vielen Sondereffekten». Die Bank hat im zweiten Quartal einen Milliardengewinn erzielt und zeigt sich für 2009 vorsichtig.


Während Swiss Re (-1,4%) und Bâloise (-0,5%) nachgeben, stehen ZFS (+0,3%) und Swiss Life (+1,0%) höher.


Bei Petroplus (-2,6%; -0,45 CHF) schlägt eine Nennwertrückzahlzung von 0,60 CHF zu Buche. Ausserdem gab es für die Valoren eine leichte Kurszielsenkung durch Goldman Sachs («Neutral»). Das Unternehmen wird nächste Woche Quartalszahlen liefern.


Im breiten Markt rücken Also (+1,0%) und LUKB (+0,6%) nach Geschäftszahlen vor, EFG (-3,6%), Addex (-2,2%) und AMS (-0,4%) verlieren, Life Watch sind unverändert. Barry Callebaut (+2,8%) profitieren von einer Trading-Kaufempfehlung der ZKB. Tec-Sem sinken um 3,3%. Das Halbleiter-Unternehmen will sich von der SIX Swiss Exchange dekotieren lassen. (awp/mc/pg/17)

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