CH-Verlauf: Schwächer – Finanzwerte unter Druck

Insgesamt gebe es wenige Nachrichten von Unternehmensseite, was die Aufmerksamkeit für Rating-Änderung erhöht habe. Auch Konjunkturdaten stehen weiterhin im Blick der Anleger. Für den Nachmittag sind dies vor allem der ADP-Arbeitsmarktbericht für Mai sowie der ISM-Index für den Dienstleistungssektor aus den USA. Zudem soll sich Fed-Chef Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses zur gegenwärtigen Wirtschaft- und Finanzlage äussern.


Bis um 11.55 Uhr tendiert das Blue Chips Barometer SMI mit einem Minus von 45,89 Punkten bzw. 0,84% auf 5’386,33 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 1,17% auf 827,49 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,71% auf 4’654,79 Punkte.


Finanzwerte werden von den Anlegern tiefergestellt. Dies gilt vor allem für UBS (-3,1% auf 15,76 CHF), aber auch für CS (-1,5% auf 48,36 CHF) und Julius Bär (-1,8% auf 45,84 CHF). CS hat die neue Einheit Investment Strategie and Solutions geschaffen, wie am Vorabend bekannt wurde. Bei Julius Bär wartet der Markt auf die Traktanden für die ausserordentliche Generalversammlung zur Aufspaltung in zwei separat kotierte Einheiten. Bâloise (-2,8% auf 85,95 CHF), ZFS (-1,6% auf 200,20 CHF) und Swiss Re (-2,4% auf 35,74 CHF) verlieren gleichfalls.


Die Investoren würden derzeit eher defensive Werte bevorzugen, nachdem das Barometer am Vortag zugunsten von Zyklikern und Finanztiteln ausgeschlagen habe, heisst es dazu am Markt. Einzig Swiss Life (+0,5% auf 94,50 CHF) stemmen sich gegen den Trend, gestützt durch eine Hochstufung auf Buy (Hold) durch Vontobel sowie Aussagen des VR-Präsidenten Rolf Dörig in der Finanzpresse.


Adecco (-1,6% auf 47,26 CHF) stehen nach Aussagen von Dörig ebenfalls im Blick der Anleger. Das Management rechne auch für das zweite Quartal mit einem operativen Gewinn, hiess es. Für Akquisitionen sei der Personaldienstleister weiterhin offen. Morgan Stanley hat indes das Anlagerating für die Valoren auf Underweight von Equalweight gesenkt, das Kursziel jedoch angehoben. Grössere Abschläge müssen OC Oerlikon (-2,7% auf 64,65 CHF) sowie Petroplus (-2,5% auf 22,30 CHF) hinnehmen. Händler machen bei letzteren belastende Aussagen des US-Wettbewerbers Valero dafür verantwortlich.


Für Nobel Biocare (-2,2% auf 25,40 CHF) hat Goldman Sachs das Kursziel (28,50 statt 14 CHF) erhöht und die Einstufung Sell bestätigt. Bei Wettbewerber Straumann aus dem SPI gab es eine Hochstufung auf Buy (Sell) bei einem neuen Kursziel von 271 (155) CHF. Die Valoren stehen um 2,0% im Plus bei 207 CHF. Synthes geben 2,0% auf 105 CHF nach. Händler verweisen auf eine Ratingänderung durch Goldman Sachs auf Neutral (Buy) bei einem höheren Kursziel von 140 (135) CHF.


Die grössten Gewinner sind zum Berichtszeitpunkt Sonova (+1,2% auf 80,45 CHF), Logitech (+1,0% auf 15,70 CHF) und Clariant (+0,9% auf 6,75 CHF). Auch die grosskapitalisierten Novartis (+0,1% auf 42,30 CHF), Roche (-0,2% auf 141,90 CHF) und Nestlé (-0,2% auf 39,40 CHF) schneiden besser als der Gesamtindex ab.


Im breiten Markt legen Meyer Burger 3,6% zu. Das Unternehmen will nach Aussagen von CEO Peter Pauli in der Finanzpresse einen Umsatz von 1,5 bis 2 Mrd CHF erreichen. Newron (+1,5%) profitieren von den angekündigten Phase-III-Ergebnissen zu Safinamide bei Parkinson.


Charles Vögele gewinnen 2,4%, das Unternehmen nimmt die Beschaffung in Asien künftig in die eigene Hand. Barry Callebaut sieht die Natra-Transaktion auf gutem Weg, die Aktie tendiert unverändert. Kuoni geben 0,8% ab. Der Reisekonzern hat sich mit rund 32% am chinesischen Reiseunternehmen Et-china beteiligt.(awp/mc/ps/18)

Exit mobile version