CH-Verlauf: Verluste ausgebaut – Finanzwerte unter Druck

Mit einer solchen Bewegung am Aktienmarkt sei angesichts des heutigen US-Feiertags «Thanksgiving» nicht zu rechnen gewesen. Hierzulande geraten vor allem die Finanzwerte unter Druck, während sich Defensive etwas besser halten. Die Nachrichtenlage präsentiert sich sonst übersichtlich.


Bis um 11.45 Uhr sinkt der SMI um 1,73% auf 6’311,26 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 2,04% auf 964,55 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 1,6% auf 5’431,28 Punkte.


Finanzwerte verzeichnen die grössten Verluste, vor allem Julius Bär (-5,4%), UBS (-4,8%) und CS (-3,9%). Die Anleger hätten angesichts der Schwierigkeiten von Dubai realisiert, dass auf Banken noch mehr Probleme als toxische Assets zukommen könnten, sagt ein Händler. Die Grossbanken hätten schliesslich selbst Investoren aus dem arabischen Raum.


Tiefer werden auch die Assekuranzen gestellt, wobei Swiss Re (-3,1%) stärker in Mitleidenschaft gezogen werden als Swiss Life (-2,0%) und Bâloise (-2,1%).


ZFS (-1,7%) stehen etwas besser da. Der Versicherer hat einen langfristigen Vertrag mit einem Dienstleister für Datencenter und das Outsourcing von IT-Infrastruktur-Dienstleistungen unterschrieben. Analysten erwarten keine signifikante Auswirkungen auf die zugrunde liegende Rentabilität.


Richemont (-3,7%) leiden nach der starken Performance am Vortag (+5,9%) infolge positiver Studien und guter Zahlen aus der Branche unter Gewinnmitnahmen und der schlechten Stimmung am Markt. Daran können auch weitere freundliche Kommentare von Analystenseite nichts ändern. Swatch geben um 3,6% nach.


Grössere Abschläge gibt es noch bei Petroplus (-4,3%), Adecco (-3,2%) und Clariant (-3,2%). Holcim (-2,5%) werden beim Kursziel von Goldman Sachs hochgestuft. ING nimmt die Abdeckung der Valoren mit «Buy» auf.


Die defensiven Roche (-1,3%), Nestlé (-1,2%) und Novartis (+0,4%) schneiden überdurchschnittlich ab. Auch Swisscom (-0,2%) halten sich nach der gestern bekannt gewordenen Branchenkonsolidierung im oberen Tabellendrittel.


Im breiten Markt können Gurit (-0,2%) die frühen Avancen nicht halten. Der Hersteller von Hochleistungsverbundstoffen hat seinen 50%-Anteil am Joint Venture GuMa an den bisherigen Joint Venture-Partner verkauft. Analysten begrüssen den Schritt, die Neuausrichtung auf die drei Zielmärkte Windenergie, Schifffahrt und Transportwesen sei nun abgeschlossen.


Cicor (Aktie -2,0%) hat die Bezugsrechtemission gemäss eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Edipresse sind noch ungehandelt. Das Medienunternehmen steigt aus seiner Minderheitsbeteiligung an der Verlagsgesellschaft der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» aus.


Für BVZ liegt ebenfalls noch kein Kurs vor. Das Transportunternehmen sieht sich im laufenden Geschäftsjahr 2009 trotz weltweiter Rezession, ungünstiger Währungsentwicklungen sowie der Sorge vor der Grippe-Pandemie auf Kurs.


Castle Alternative verlieren nach Quartalszahlen 2,8%. Vontobel geben um 3,1% nach. Die SIX Exchange Regulation hat eine Untersuchung gegen die Bank wegen einer möglichen Verletzung der Offenlegungsvorschriften der Corporate Governance-Richtlinien eingeleitet. (awp/mc/pg/17)

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