CH-Verlauf: Verluste reduziert

Die Wirtschaftkrise bleibt nach wie vor das bestimmende Thema im Handel. In der Eurozone hat sich die Wirtschaftsstimmung im zweiten Monat in Folge aufgehellt. Der entsprechende Index entwickelte sich jedoch im Rahmen der Erwartungen und löste an der Börse keinen nachhaltigen Effekt aus. Am Nachmittag folgen aus den USA Daten zum Arbeitsmarkt, zu den Auftragseingängen und zu den Neubauverkäufen.


Bis um 12.00 Uhr verliert der SMI 0,91% respektive 49,58 Stellen auf 5’369,84 Punkte. Das Tagestiefst liegt bei 5’373,82 Stellen. Nachdem die Marke von 5’400 während den letzten Tagen einigen Tests Stand gehalten hatte, wurde sie heute durchbrochen. Händler rechnen nun gar mit einem Absinken in Richtung 5’000 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt am Donnerstag um 0,94% auf 818,15 Zähler und der breite SPI um 1,09% auf 4’622,59 Punkte.


Erhöhten Abgabedruck ist unter den Bluechips nach wie vor bei Versicherungen zu sehen. Dabei haben Swiss Life mit minus 3,4% auf 88,80 CHF die «rote Laterne» übernommen. Bâloise (-2,6% auf 82,95 CHF), Swiss Re (-2,2% auf 36,14 CHF) oder ZFS (-1,8% auf 195,50 CHF) verlieren ebenfalls deutlich an Wert.


Dagegen konnten die Bankenpapiere die Kursverluste reduzieren oder gar in die Gewinnzone klettern. CS verlieren noch 1,1% auf 47,10 CHF und UBS gewinnen 0,3% auf 15,89 CHF dazu. Allerdings warnen Analysten bei den Banken vor Konsolidierungsgefahren, nachdem die Titel seit Anfang März eine starke Performance erzielt haben. Es gehe die Angst um, dass die Bankbilanzen in den kommenden Quartalen von zunehmenden Kreditausfällen im Geschäftskunden- wie auch im Kreditkartenbereich stark belastet werden dürften.


Unter Gewinnmitnahmen leiden nach wie vor konjunkturabhängige Aktien. So gehen Logitech um 2,6% auf 15,32 CHF zurück, OC Oerlikon um 2,5% auf 64,55 CHF oder Holcim um 2,1% auf 56,70 CHF. Holcim werden zusätzlich noch vom düsteren Ausblick des britischen Baustoffhändlers Wolseley belastet.


Auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (-1,3% auf 39,18 CHF) und Novartis (-1,4% auf 43,24 CHF) können sich den negativen Tendenzen nicht entziehen. Dagegen gewinnen Roche im Vorfeld der ASCO-Tagung um 0,1% auf 144,20 CHF dazu. Roche hat bereits heute erfreuliche Studiendaten mit einem Produktekandidaten in der Behandlung von Brustkrebs präsentiert.


Novartis will am ASCO-Kongress neue Studiendaten zu mehr als 15 Wirkstoffkandidaten vorlegen. Die vorab präsentierten Studiendaten zu Sandostatin, Afinitor und Glivec klingen verheissungsvoll und könnten der Aktie neue Impulse verleihen, so ein Händler. Ausserdem gab Novartis bekannt, dass das Angebot an die Publikums-Aktionäre der indischen Tochter Novartis India auf 450 von zuvor 351 Rupien je Aktie erhöht wurde.


Auf der Gewinnerseite legen Actelion um 1,9% auf 55,05 CHF zu. Die Titel wurden von den Analysten des Instituts Jefferies neu zum Kauf empfohlen. Die derzeitige Bewertung von Actelion biete eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, hiess es.


Am breiten Markt verlieren Georg Fischer 4,5%. Über ein Sparprogramm will das Unternehmen die Gesamtkosten um 350 Mio CHF senken. Bis Mitte 2010 soll der Personalbestand gegenüber 2008 um rund 2’300 Stellen oder 16% zurückgehen.


Tecan wurden von der UBS auf «Neutral» nach zuvor «Buy» abgestuft und geben um 5,3% nach. Sulzer verlieren 3,% nachdem die Title am Vortag um über 14% zulegten. Die Titel wurden von Helvea zum Kauf empfohlen.


Auf der Gewinnerseite steigen EFG nach der Kurszielerhöhung durch die Bank Vontobel (von 10 auf 15 CHF) um 3,8% in die Höhe. Die Aktien von Castle Private Equity gewinnen nach den gestern vorgelegten Erstquartalszahlen um 7,1%. (awp/mc/ps/20)

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