Chipmarkt im Visier der Finanzinvestoren

Ein Investorenkonsortium, dem Texas Pacific, Blackstone und Permira angehören sollen, habe mehr als 16 Mrd. Dollar für den Chiphersteller geboten, berichtet die New York Times unter Berufung auf Unternehmenskreise.


Enormer Anlagedruck
Damit läge der Preis für den Deal deutlich über der derzeitigen Marktkapitalisierung Freescales, die sich auf rund 12,2 Mrd. Dollar beläuft. «Auf den ersten Blick ein stolzer Preis», meint dann auch Commerzbank-Analyst Dennis Etzel im Gespräch mit pressetext. Die zunehmende Übernahmetätigkeit im bisher eher vernachlässigten Chipsektor sowie die hohen Bewertungen deutet Etzel als Zeichen für den enormen Anlagedruck, unter dem die Beteiligungsgesellschaften stehen.


Investoren heizen Industriekonsolidierung an
Fraglich sei aber, ob diese Bewertungen auch gerechtfertigt seien. Philips etwa hat für den Verkauf von 80 Prozent der Anteile an seiner Halbleitersparte rund 3,4 Mrd. Euro kassiert. «Das hätte der Konzern wahrscheinlich niemals an der Börse erlösen können», so Etzel. In der Vergangenheit hat die Chipbranche eher auf Abspaltungen statt Übernahmen gesetzt. Nun heizten die Finanzinvestoren die Industriekonsolidierung an, meint der Analyst.


Freescale, das im Jahr 2004 vom Handyriesen Motorola abgespalten wurde, hat im Vorjahr einen Umsatz von rund 5,8 Mrd. Dollar erwirtschaftet und sich zum zehntgrössten Chiphersteller der Welt gemausert. Das Unternehmen ist auf Chips für den Handy- und Automotive-Markt spezialisiert. Zu den Kunden gehören neben Motorola auch Sony, Cisco, sowie Autokonzerne wie Mercedes oder BMW. (pte/mc/pg)

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