Economiesuisse will Schweizer Hochschulsystem vereinfachen

Die Wissensgesellschaft sei Synonym für die Zukunftsfähigkeit eines Landes geworden, sagte economiesuisse-Chefökonom Rudolf Walser in Zürich. Wegen der zentralen Bedeutung der Hochschulen für die Wirtschaft stellt der Dachverband der Schweizer Wirtschaft deshalb klare Forderungen an die Politik.

Gemeinsame Erfolgsfaktoren

Economiesuisse leitet diese aus einem Vergleich mit fünf Hochschulen in Amerika, England, Holland, Japan und China ab, die weltweit an der Spizte stehen. Die 50-seitige Vergleichsstudie zeige, dass es zwar nicht das optimale Hochschulsystem gibt; bei allen Unterschieden gebe es aber auch gemeinsame Erfolgsfaktoren.

Grössere globale Vernetzung
Zu diesen zählen eine möglichst grosse Autonomie, effiziente Führungorganisationen statt Kollegialorgane, strenge Selektion der Studierenden statt offener Zutritt, aber auch möglichst grosse globale Vernetzung und Qualitätssicherung von Lehre und Forschung.

Reformen direkt an den Hochschulen
Bezogen auf die Hochschullandschaft Schweiz räumt economiesuisse ein, dass in den letzten Jahren Reformen direkt an den Hochschulen stattfanden. Sie bescherten den Schulleitungen teils neue unternehmerische Spielräume.

Spielraum bei der Regelung der Zugangsbestimmungen
Es brauche jedoch mehr Spielraum bei der Regelung der Zugangsbedingungen. Der Verband stellt zur Debatte, ob die Maturität dafür reicht. Mehr finanziellen Spielraum brächte laut economiesuisse eine Erhöhung der Studiengebühren, über deren Verwendung die Hochschulen selber entscheiden könnten.

Doppelspurigkeiten zwischen Bund und Kantonen
Kompliziert und ineffizient sei wegen der Doppelspurigkeiten zwischen Bund und Kantonen vor allem die Steuerung der Hochschulen. Hier reicht laut economiesuisse aber der Blick ins Auland nicht; die föderalistische Schweiz brauche eine massgeschneiderte Lösung.

Neue Verfassungsgrundlage
Der Verband meldet sich deshalb – im Hinblick auf politische Arbeiten an einem Hochschulrahmengesetz mit neuer Verfassungsgrundlage – frühzeitig zu Wort: Nach gegenwärtigem Zeitplan sollte es 2008 in Kraft treten und die politische Steuerung massiv vereinfachen. (awp/mc/mad)

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