EGL will Vertrag über Gaslieferungen mit Iran noch im März abschliessen

Über die letzten Einzelheiten werde noch verhandelt. Der Vertrag mit der Iranian Gas Export Company könne noch im Laufe des Monates unterzeichnet werden, bestätigte EGL-Sprecherin Lilly Frei eine Meldung der Zeitung «20 Minuten». Eine Grundsatzvereinbarung war bereits im November 2006 unterzeichnet worden.


Jährliche Lieferung von bis zu 5,5 Mrd. Kubikmeter Erdgas
Der Vetrag sieht ab 2011 eine jährliche Lieferung von bis zu 5,5 Mrd Kubikmeter Erdgas aus den iranischen Erdgasfeldern vor. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna, die von «20 Minuten» zitiert wird, soll es sich um jährlich 30 Mrd USD handeln, die Iran durch das Geschäft zufliessen dürften.


Neue Gas-Pipeline  vom Kaspischen Meer nach Westeuropa
Dazu soll eine neue durchgängie Gas-Pipeline zwischen dem Kaspischen Meer und Westeuropa entstehen. Am Joint-venture «Trans Adriatic Pipeline» (TAP), welche die Lücke schliesst, sind die EGL und die norwegische StatoilHydro beteiligt. Der Bau zwischen Griechenland, Albanien und Italien soll ebenfalls 2011 fertig sein.


Iranisches Gas deckt EGL-Bedürfnisse in Italien
Das iranische Gas werde primär die Bedürfnisse der EGL für die Stromproduktion in Italien decken, erklärte Frei gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Dort hat das Schweizer Unternehmen bereits ein Gas-Kombikraftwerk im Betrieb und drei weitere im Bau. Eine Weiterleitung in die Schweiz sei vorerst nicht vorgesehen, werde aber auch nicht ausgeschlossen.


Den Sanktionen unterliegend?
Die USA, die versucht den Iran mittels Sanktionen zu einem Stopp seines Atomprogrammes zu zwingen, betrachtet das Geschäft mit Argwohn. Die UNO-Sanktionen hätten mit dem Verkauf von Gas aber nichts zu tun, kontert die Axpo-Tochter EGL. Falls die Sanktionen auf diesen Bereich ausgeweitet würden, werde man sie auch anwenden, bekräftigte Frei.


Gaslieferungen auf geographisch breiter Basis
Die Schweiz scheint den Wunsch zu haben, die Gaslieferungen für die Schweiz auf eine geographisch breitere Basis zu stellen. So hat Energieminister Moritz Leuenberger kürzliche ein Memorandum of Understanding mit Aserbaidschan im Bereich Energie unterzeichnet. 65% des Schweizer Erdgases kommen via Deutschland, gefolgt von den Niederlanden mit 24%, Frankreich 8% und Italien 3%. Das meiste Gas stammt jedoch ursprünglich aus Russland, der Nordsee und aus Nordafrika. Mit der TAP könnte auch Gas aus Zentralasien und Iran in die Schweiz fliessen. (awp/mc/pg)

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