EU-Eröffnung: Fest – US-Regierung mit neuen Hilfsmassnahmen

Die US-Regierung will im Tagesverlauf Details zu einem Programm zum Aufkauf fauler Wertpapiere präsentieren. Mit einem Milliardenprogramm sollen private Investoren zum Kauf von faulen Wertpapieren der Banken in Höhe von bis zu einer Billion Dollar angeregt werden, kündigte US-Finanzminister Timothy Geithner in einem Gastbeitrag im «Wall Street Journal» an. Damit soll ein öffentlich-privates Ankaufprogramm angestossen werden. Die im Moment faktisch wertlosen Kredite und Wertpapiere gelten als Hauptursache für die Kreditklemme und die Verschärfung der Rezession. Dies sei eine «gute Nachricht für Aktien», sagte Händler Matt Buckland von CMC Markets. In Asien sei es bereits zu einer Rally an den Märkten gekommen – ungeachtet von Gewinnmitnahmen im späten US-Handel am Freitag.


So rückte einmal mehr der Finanzsektor in Europa in den Blick: ING waren mit plus 10,30 Prozent auf 4,776 Euro Spitzenwert im EuroSTOXX 50. Aegon gewannen knapp zehn Prozent und UniCredit stiegen um knapp sieben Prozent. In London legten Barclays um 8,86 Prozent auf 114,25 Pence zu, während Lloyds Banking Group 7,23 Prozent auf 59,25 Pence gewannen. Die Titel der Societe Generale kletterten um 4,36 Prozent auf 30,52 Euro hoch. Die Topmanager der französischen Grossbank verzichten nach Informationen der Zeitung «Le Figaro» auf Druck der französischen Regierung nun doch auf ihre Aktienoptionen. Ursprünglich hatten SG-Präsident Daniel Bouton und Generaldirektor Frederic Oudea nur versprochen, ihre Aktien-Optionen so lange nicht zu nutzen, wie der Staat der Bank mit 1,7 Milliarden Euro Eigenkapital hilft.


BNP Paribas gewannen nur 3,00 Prozent auf 32,60 Euro. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete laut dem «Journal du Dimanche» erste Ermittlungen gegen die Grossbank ein. Dabei geht es um womöglich irreführende Informationen über einen Fonds, der Madoff-bezogene Produkte gekauft haben soll. Der US-Finanzmanager Bernhard Madoff hat Investoren mittels eines Schneeballsystems um Milliarden betrogen. Die BNP leugnet, jemals Kunden derartige Produkte empfohlen zu haben. In Spanien wollen zudem einige Sparer-Banken ein Unternehmen namens «Aliancia» gründen zur Verwaltung von Immobilienvermögen im Wert von zwei Milliarden Euro, berichtete die Zeitung «Expansion» (Montag).


Air France-KLM legten um unterdurchschnittliche 0,85 Prozent zu auf 7,12 Euro. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft will die tschechische Czech Airlines (CSA) übernehmen. Eine Kooperation kündigten dagegen die zwei Telekomkonzerne Vodafone und Telefonica an. Sie wollen in Zukunft ihre Mobilfunknetze in mehreren europäischen Ländern teilen. Die Vodafone-Aktie stieg um 2,13 Prozent auf 122,50 Pence, Telefonica gewannen 1,28 Prozent auf 14,99 Euro.


Der weiter gestiegene Ölpreis gab vor allem den Aktien von Energie-Unternehmen Auftrieb: BP gewannen 1,3 Prozent, Royal Dutch Shell stiegen um 1,8 Prozent und Cairn Energy gewannen 3,6 Prozent. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte WTI kostete am Morgen zeitweise mehr als 53 US-Dollar. (awp/mc/ps/13)

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