EU-Mittag: Standardwerte behaupten sich, Pharmawerte und BBVA schwach


Zahlreiche positiv aufgenommene Nachrichten wichtiger europäischer Grossunternehmen haben an den europäischen Aktienmärkten am Montag überwiegend für leicht steigende Kurse gesorgt. Aktien der Pharmabranche hingegen gehörten nach negativen Meldungen zu den Verlierern des Tages.


«Es ist allgemein aber ziemlich ruhig. Die meisten Aktien tendieren positiv», sagte ein Händler von Delta Lloyd in Brüssel. Vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Dienstag, von der eine Erhöhung auf 2,75 Prozent erwartet wird, herrsche Zurückhaltung.

Der EuroSTOXX 50 gewann 0,04 Prozent auf 3.054,52 Punkte. Der STOXX 50 stieg um 0,12 Prozent auf 2.865,92 Punkte. Der Euronext 100 kletterte um 0,11 Prozent auf 695,36 Zähler und der CAC 40 gewann 0,27 Prozent auf 4.0049,18 Punkte. Der FTSE 100 stieg zugleich um 0,33 Prozent auf 4.939,40 Punkte.

Besonders der Pharmasektor stand zu Wochenbeginn im Fokus. Beim Pharmaherstellers Novartis sank der Kurs um 2,49 Prozent auf 54,90 Franken. Das Unternehmen will den Zulassungsantrag für den gemeinsam mit Schering entwickelten Krebswirkstoff PTK/ZK Anfang 2007 stellen. Ursprünglich hatte Schering angekündigt, dieser Schritt werde für Europa und die USA möglicherweise bereits 2005 erfolgen. Eine CONFIRM-1-Studie habe keine statistisch erfassbare Wirksamkeit des Wirkstoffs ergeben, hiess es zur Begründung.

In London verloren GlaxoSmithKline 0,33 Prozent auf 1.220,00 Pence. Smith Barney hatte die Aktie von «Buy» auf»Hold» abgestuft. Die Probleme bei der Fertigung in Puerto Rico seien noch lange nicht behoben. Anfang des Monats hatte die US-Pharmaaufsicht deshalb den Vertrieb mit dem Antidepressiva Paxil und dem Diabetismedikament Avandamet gestoppt.

Beim französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis ging es um 0,71 Prozent auf 62,70 Euro hinab. Das Unternehmen wird sich im Tagesverlauf Analysten in New York präsentieren. Ein Jahr nach dem Zusammenschluss sei der Konzern wieder auf der Suche nach Akquisitionsmöglichkeiten, sagte das deutsche Vorstandsmitglied Hanspeter Spek der «Süddeutschen Zeitung» (Samstagausgabe).

Die französischen Standardwerte wurden zeitweise von Thales angeführt, die 1,93 Prozent auf 32,76 Euro gewannen. Einem Bericht der französischen Wirtschaftstageszeitung «Les Echos» zufolge will Alcatel eine Minderheit an dem Rüstungs- und Luftverkehrskonzern Thales erwerben. Im Gegenzug soll Alcatel das Satellitengeschäft erhalten. Alcatel fielen um 0,31 Prozent auf 9,64 Euro.

Banco Bilbao Vizcaya Argentaria SA (BBVA) büssten nach Verlusten am Freitag um weitere 2,62 Prozent auf 12,27 Euro ein und waren damit schwächster EuroSTOXX 50-Wert. Am Freitagabend hatte das Unternehmen bei den Kartellbehörden die Übernahme der übrigen Anteile von Banca Nazionale del Lavoro beantragt. BNL stiegen um 4,77 Prozent auf 2,46 Euro. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hatte zudem angekündigt, die bisherige Bonität von BBVA kritisch zu überprüfen. Das Rating der BNL wurde auf «Credit Watch positive» gesetzt.

Bester britischer Wert war die Aktie von British Sky Broadcasting (BSkyB) die um 2,57 Prozent auf 577,50 Pence gewann. Die Analysten erwarten, dass der Bezahlfernsehsender in seinem dritten Geschäftsquartal bessere Abonnentenzahlen präsentieren wird, als vom Finanzmarkt erwartet.

(AWP, MC hfu)

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