EU-Mittag: Verluste – Übernahmeaktivitäten verringern das Minus

Übernehmepläne und Analystenkommentare bewegten Einzeltitel und verringerten etwas das Minus, hiess es. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 0,56 Prozent auf 4.205,70 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,60 Prozent auf 3.695,83 Punkte. Der Euronext 100 stand mit 0,61 Prozent auf 968,61 Zähler im Minus. In Paris sank der CAC 40 um 0,79 Prozent auf 5.553,70 Punkte. Der FTSE 100 gab um 0,20 Prozent auf 6.212,10 Punkte nach.


Aktien von ABN Amro gewannen entgegen dem schwachen Markttrend 1,57 Prozent auf 35,60 Euro. Im Übernahmekampf um die niederländische Bank bleibt das belgisch-schottisch-spanische Banken-Konsortium im Rennen. Wie das Bieter-Konsortium aus Fortis , Royal Bank of Scotland und Santander (BSCH) mitteilte, hat es sich mit ABN Amro auf die «Fortsetzung eines konstruktiven Dialogs» geeinigt. Dabei sollten offene Fragen des Gebots für die niederländische Bank geklärt und faire Voraussetzungen erhalten bleiben.


Um die Übernahme von ABN Amro bietet auch die britische Barclays Bank, die vom Vorstand der niederländischen Bank als Partner bevorzugt wird. Nach Erhalt der letzten Freigabe seitens der Behörden legt die britische Grossbank ihr Übernahmeangebot für ABN Amro nun offiziell vor. Die Offerte starte am Dienstag, und die ABN-Aktionäre hätten bis zum 4. Oktober Zeit, sie anzunehmen, teilte das britische Institut am Montag in London mit. Aktien der britischen Bank gewannen 1,03 Prozent auf 686,00 Pence, nachdem die Titel zuvor noch überdurchschnittlich nachgegeben hatten. Papiere von Fortis bauten hingegen ihre Verluste aus und sanken zuletzt um 1,72 Prozent auf 28,18 Euro. Die Aktionäre der belgischen Bank haben dem Gebot für ABN Amro zugestimmt. Auch Papiere der Royal Bank of Scotland gaben stärker als der Gesamtmarkt anch und verloren 0,61 Prozent auf 571,50 Pence. Santander-Titel sanken um 0,74 Prozent auf 13,41 Euro.


GAMESA -Titel legten um 0,90 Prozent auf 29,02 Euro zu. Händler verwiesen auf einen Bericht in der Zeitung «La Vanguardia», wonach die Regierung in Madrid plant, die Kapazitäten für die Nutzung erneuerbare Energien zu erhöhen. «Der Windturbinenhersteller GAMESA dürfte einer der Hauptnutzniesser der Pläne sein, da die Kapazitäten für Windkraftanlagen verdreifacht werden sollen», hiess es.


In London litten Finanztitel weiterhin unter der Krise am US-Markt für Hypothekenkredite niedriger Bonität. So gaben Titel der Man Group 2,58 Prozent auf 529,00 Pence nach und Aktien von Schroders verloren 0,75 Prozent auf 1.056,00 Pence.


Titel von Imperial Chemical Industries (ICI) verteuerten sich um 1,43 Prozent auf 640,50 Pence. Das britische Chemieunternehmen hat ein höheres Übernahmeangebot des Wettbewerbers Akzo Nobel in Höhe von 670,00 Pence je Aktie erhalten. ICI-Aktionäre sollen zusätzlich Dividenden für 2007 erhalten. Papiere des niederländischen Chemieunternehmens gewannen 0,18 Prozent auf 59,66 Euro.


Papiere von ITV stiegen nach einem positiven Analystenkommentar um 2,65 Prozent auf 104,50 Pence und setzten sich damit an die Spitze des FTSE 100. Merrill Lynch hat die Aktien des Medienunternehmens von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, die Werbeeinnahmen könnten weiterhin überraschen. Ausserdem reflektiere die Hochstufung die höheren Gewinnprognosen. (awp/mc/gh)

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