EU-Schluss: Mehrheitlich schwächer – Gewinnmitnahmen

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 1,04 Prozent auf 4.452,70 Zähler ab. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, verlor 0,80 Prozent auf 3.897,99 Punkte. Der Euronext 100 sank um 0,79 Prozent auf 1.057,76 Zähler. In Paris verlor der CAC 40 1,17 Prozent auf 6.048,31 Punkte. Der FTSE 100 gab um 0,84 Prozent auf 6.565,40 Punkte ab.


Stärkster Wert im Euronext 100 waren die Aktien des französischen Luxusgüterkonzerns PPR mit einem Plus von 1,96 Prozent auf 133,24 Euro. Der Sportartikelhersteller PUMA empfiehlt seinen Aktionären die Annahme des Übernahmeangebots von PPR. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass das Angebot im langfristigen Interesse der Gesellschaft und deren Arbeitnehmer liegt. Den Aktionären werde deshalb empfohlen, PPR ihre Aktien anzubieten. Die Deutsche Bank hob das Kursziel für PPR-Aktien von 145 auf 155 Euro.


Auf der Gegenseite gehörten Papiere der Societe Generale zu den grössten Verlierern. Der UniCredit-Grossaktionär Fondazione Cassa Di Risparmio di Torino hat sich für ein Zusammengehen mit der französischen Bank ausgesprochen. «Ich glaube, nach Frankreich zu gehen kann ein guter Schritt sein. Eine französische Bank wäre ein wichtiger Teil einer europäischen Strategie», sagte Fondazione-Chef Andrea Comba der Zeitung «La Stampa». Sein Unternehmen ist zu 4,9 Prozent an UniCredit beteiligt und hält auch ein Paket an Societe Generale-Aktien. Unicredit-Aktien gaben 2,18 Prozent auf 6,90 Euro ab, die Titel von Societe Generale verloren 1,95 Prozent auf 144,81 Euro.


Im Fokus standen auch Fluggesellschaften. In Paris rückten Air France-KLM nach Zahlen um 0,95 Prozent auf 37,25 Euro vor. Die Fluggesellschaft hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang verzeichnet, jedoch die Erwartungen der Analysten getroffen. Angesichts des soliden Jahresergebnisses bestätigten Societe Generale, Deutsche Bank und Merrill Lynch die Aktie mit «Buy». Citigroup und UBS blieben dagegen bei ihrer «Neutral»-Einschätzung. Gerüchte um Übernahmegespräche mit der spanischen Iberia dementierte die französische Fluggesellschaft jedoch. Iberia-Aktien gaben dagegen um 1,03 Prozent auf 3,88 Euro nach.


In die entgegengesetzte Richtung ging es dagegen für Alitalia mit einem Minus von 3,62 Prozent auf 0,86 Euro nach Zahlen. Die italienische Fluggesellschaft hatte ihren Nettoverlust im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich ausgeweitet. Zudem hatte die italienische Regierung eine Frist für den Verkauf des rund 40 prozentigen Staatsanteils an dem Unternehmen gesetzt. Bis zum 2. Juli werden Kaufangebote angenommen.


Bewegung gab es auch bei Telekommunikations-Werten. Medienberichten zufolge sollen die Deutsche Telekom und France Telekom in den nächsten Tagen eine Vereinbarung zum Tausch ihrer Anteile an Orange Netherlands und Ya.com unterschreiben. Aktien der Deutsche Telekom legten im Tagesverlauf zu, gaben aber in der letzten Handelsstunde ihre Gewinne wieder ab und verloren zum Handelschluss 0,22 Prozent auf 13,32 Euro. Anteilscheinen von France Telecom erging es ähnlich – sie gingen mit einem Minus von 0,44 Prozent auf 22,48 Euro aus dem Handel.


In London erteilten Cable Wireless sämtlichen Übernahmespekulationen eine Absage. CW betonte, das Unternehmen sehe sich nicht als Übernahmeziel. Bislang sei die Gesellschaft nicht von möglichen Interessenten kontaktiert worden, hiess in Reaktion auf anderslautende Gerüchte aus der vergangenen Woche. Zudem hat der britische Telekomkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr den Vorsteuergewinn von 100 Millionen auf 249 Millionen Pfund erhöht und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. CW begründete den Ergebnissprung mit dem über Plan laufenden Restrukturierungsprogramm in Grossbritannien. Die Aktien legten um 5,30 Prozent auf 196,60 Pence zu und waren der grösste Gewinner im FTSE 100.


Die Aktien von Royal Sun Alliance (RSA) notierten mit einem Verlust von 5,72 Prozent auf 160 Pence am Ende des Kurszettels. Das Papier reagierte auf eine geplante Aktienplatzierung. Der Versicherer will mit der Massnahme den Kauf der verbliebenen Aktien der dänischen Tochter Codan im Wert von etwa 584 britischen Pfund finanzieren. Bisher hält RSA 72 Prozent an Codan.


An den Börsen von Stockholm und Helsinki wurden die Aktien von OMX am frühen Nachmittag vom Handel ausgesetzt. Der skandinavische Börsenbetreiber hatte eine Unternehmensmitteilung angekündigt. Weitere Informationen sollen am Freitag vor Handelsstart folgen. (awp/mc/ab)

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