EU-Schluss: Schwächer – Lloyds TSB nach Zahlen mit Kurssprung

Die weiter im Fokus stehenden Finanzwerte zeigten dabei zum Wochenausklang ein gemischtes Bild, wobei Lloyds TSB nach Zahlen mit deutlichen Kursgewinnen herausragten.


Der EuroSTOXX 50 verlor 1,09 Prozent auf 3.737,11 Zähler. Im Wochenvergleich verblieb damit ein Zuwachs um knapp 0,48 Prozent. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,62 Prozent auf 3.199,61 Punkte ab. In der vergangenen Handelswoche verbesserte er sich allerdings um rund eine Prozent. Für den Euronext 100 ging es um 0,80 Prozent nach unten auf 857,90 Punkte. In Paris sackte der CAC 40 um 0,71 Prozent ab auf 4.824,55 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 0,74 Prozent auf 5.888,50 Punkte ein.


Die Papiere der Lloyds TSB Group sprangen nach Zahlen um 4,75 Prozent auf 457,75 Pence an die Spitze des STOXX 50. Zwischenzeitlich stand gar ein Aufschlag von knapp sieben Prozent zu Buche. Die britische Bank zeigte sich nach der Bilanzvorlage zuversichtlich für die weitere Gewinnentwicklung. Lloyds steigerte den Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr um sechs Prozent und schnitt damit leicht besser ab als vom Markt erwartet. Die Analysten von Kepler lobten die steigende Dividende sowie die im Branchenvergleich niedrigen Abschreibungen. Auch das Analysehaus Collins Stewart äusserte sich positiv zu den Zahlen. Im Fahrwasser folgten Royal Bank of Scotland Group mit einem Aufschlag von 1,07 Prozent auf 382,63 Pence. Hier steht am kommenden Donnerstag die Bilanzvorlage auf der Agenda. HSBC Holdings rückten um 0,13 Prozent auf 755,00 Pence vor.


Dagegen standen Banken- und Versicherungstitel auf dem Kontinent nach zuletzt festeren Kursen unter Druck. Fortis gehörten mit einem Abschlag von 4,03 Prozent auf 14,04 Euro zu den schwächsten Werten im EuroSTOXX 50. Aegon sanken um 3,59 Prozent auf 9,66 Euro. Intesa SanPaolo verbilligten sich um 3,28 Prozent auf 4,39 Euro. BNP Paribas gaben nach anfänglichen Kursgewinnen letztlich 0,79 Prozent auf 61,20 Euro ab, auch wenn Marktbeobachter das Krisenmanagement der französischen Bank als besonders positiv hervorhoben.


Negative Daten zum französischen Geschäftsklima setzten französische Autotitel unter Druck. Renault lagen mit minus 5,09 Prozent auf 69,71 Euro am Ende des CAC 40 – hier belastete zusätzlich eine negative Studie von Morgan Stanley. Für PSA Peugeot Citroen ging es um 3,51 Prozent auf 50,80 Euro nach unten. «Die Daten aus Frankreich haben die negative Stimmung nach der gestrigen Senkung der EU-Wachstumsprognosen noch verstärkt», sagten Börsianer. «Wenn die Wirtschaft schrumpft, gehören Autos zu den ersten Dingen, wo gespart wird.»


Verfehlte Erwartungen von RWE belasteten auch die französischen Versorgertitel. Gaz de France rutschten um 4,34 Prozent auf 35,89 Euro ab, Suez verloren 2,10 Prozent auf 40,65 Euro. Electricite de France (EdF) gingen um 2,02 Prozent tiefer bei 64,95 Euro ins Wochenende. Bei Suez habe zudem Spekulationen um ein gemeinsames Gegenangebot mit Terra Firma für Biffa in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund für negative Stimmung gesorgt, sagten Börsianer. Papiere der Abfallentsorgungsgesellschaft gewannen in London 0,82 Prozent auf 368,00 Pence.


Dagegen bauten ArcelorMittal die jüngsten Kursgewinne um 0,97 Prozent auf 52,00 Euro aus. Nach eigenen Angaben hält der weltgrösste Stahlhersteller inzwischen rund vier Prozent seiner Aktien und will diese als Anreize an Mitarbeiter ausgeben oder einstampfen. Zudem wurde die Aktie von einer Studie der Deutschen Bank gestützt, in der sie ihre Einstufung von «Hold» auf «Buy» angehoben hatte. Am Vortag hatte der weltgrösste Stahlkonzern seine Preise angehoben.


An der Züricher Börse legten Nestle nach guten Zahlen vom Vortag und von positiven Analystenkommentaren beflügelt weitere 1,19 Prozent auf 488,25 Schweizer Franken zu. Die UBS hatte ihr Kursziel für das Papier des Lebensmittelkonzerns von 525 auf 530 Franken angehoben und ihre «Neutral»-Empfehlung bestätigt. Die Societe Generale erhöhte mit Verweis auf die starken Zahlen vom Vortag ihre Einschätzung von «Sell» auf «Buy» und das Ziel von 455 auf 570 Franken. (awp/mc/gh)

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