EU-Schluss: Verluste in ruhigem Handel – UBS Tagesgespräch

Der EuroSTOXX 50 verlor 1,67 Prozent auf 3.275,20 Zähler. Im Wochenvergleich büsste der europäische Leitindex knapp zwei Prozent ein. Der STOXX 50 fiel um 1,28 Prozent auf 2.837,58 Zähler. Der Londoner FTSE 100 sank um 1,16 Prozent auf 5.412,80 Zähler. Der CAC-40-Index gab um 1,80 Prozent auf 4.266,00 Zähler ab.

Tagesgespräch waren nach Aussagen zum zweiten Quartal die Titel der UBS. Nach frühen Gewinnen von mehr als acht Prozent drehten die Aktien am Nachmittag ins Minus und schlossen um 2,57 Prozent auf 20,48 Franken tiefer. Die am Morgen angekündigte «schwarze Null» für das zweite Quartal habe zwar die grössten Befürchtungen ausgeräumt, mehr aber auch nicht, hiess es am Markt. Auch die massive Steuergutschrift von rund drei Milliarden Franken brachte einige Analysten zum Nachdenken. Die starken Kursgewinne zu Beginn seien vor allem auf Eindeckungen von Leerverkäufern zurückzuführen gewesen, sagten Händler. Am Nachmittag senkte dann auch noch Moody`s die Bonität.

Auch andere Banken gehörten zu den grössten Verlierern und zogen damit den Markt nach unten. Als Hauptbelastung verwiesen Händler auf eine Studie von Goldman Sachs, die weiterhin erheblichen Kapitalbedarf sieht. Im schlimmsten Fall drohen dem Sektor nach Einschätzung der Analysten Kapitalerhöhungen von bis zu 90 Milliarden Euro. Unter anderem verloren Santander 4,30 Prozent auf 11,34 Euro, für UniCredit ging es um 4,08 Prozent auf 3,63 Euro nach unten. Auch Fortis , BNP Paribas , Barclays und andere Branchenwerte blieben nicht verschont.

Unterdessen hielten sich Nokia dank einer Studie der Deutschen Bank mit einem moderaten minus von 0,58 Prozent auf 15,56 Euro noch im vorderen Feld im EuroSTOXX. Die aktuelle Bewertung sei mittelfristig ein attraktiver Einstiegspunkt, schrieb Analyst Mark Bryan in einer Branchenstudie. Die jüngste Gewinnwarnung von Sony-Ericsson sei hauptsächlich ein firmenspezifisches Problem. Nokia habe dagegen in Europa mit den 3G-Handys gute Arbeit geleistet. Daher bleibe der finnische Handyhersteller einer der bevorzugten Werte im Sektor.

In London rutschten Bradford & Bingley um 18,03 Prozent auf 50,00 Pence ab. Die Investmentgruppe Texas Pacific Group (TPG) wird nicht wie geplant für 179 Millionen Pfund einen Anteil von 23 Prozent an der angeschlagenen britischen Hypothekenbank kaufen. Grund ist die Herabstufung der Schulden von Bradford & Bingley durch die Ratingagentur Moody`s. Die Bank wird das Volumen der geplanten Kapitalerhöhung erhöhen, am Ausgabepreis für die neuen Anteilsscheine aber festhalten. Die grossen Aktionäre unterstützten das Vorgehen, hatte das Unternehmen am Morgen mitgeteilt.

Schwächster Wert im «Footsie» waren Friends Provident mit minus 6,90 Prozent auf 94,50 Pence. Händlern zufolge schwanden zuletzt wieder aufkeimende Übernahmespekulationen. Auch die Konkurrenten Standard Life und Prudential gaben deutlich nach. Unterdessen setzten sich Tesco mit plus 5,18 Prozent auf 355,60 Pence an die Spitze. Einzelhändler seien zuletzt überverkauft und erholten sich daraufhin, hiess es am Markt.

Marks & Spencer verloren dennoch nach einer negativen Studie 3,81 Prozent auf 227,125 Pence. Die Citigroup hatte die Bewertung der Titel des britischen Einzelhändlers von «Buy» auf «Sell» und das Kursziel für die Papiere von 450 auf 205 Pence gesenkt. (awp/mc/gh/31)

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