EU-Schluss: Verluste nach enttäuschenden US-Daten

In den USA hatte sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York – gemessen im Empire-State-Index – überraschend eingetrübt. Zudem war die Kapazitätsauslastung in der US-Industrie im August hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dadurch bleibe so mancher Investor vorsichtig, sagte ein Händler. Zudem erscheine der Markt etwas überkauft. Insofern dürfte es auch zu einigen Gewinnmitnahmen gekommen sein.


Fallende Ölpreise setzten die Aktien von Konzernen wie BP und Total unter Druck. Während die Total-Titel in Paris mit minus 1,62 Prozent auf 38,785 Euro dass Schlusslicht im Cac waren, zählten BP-Anteilsscheine in London mit einem Abschlag von 2,67 Prozent auf 408,362 Pence zu den schwächsten Werten. Für BP-Titel wirkte zusätzlich belastend, dass Medien von Sicherheitsmängeln auf Plattformen des Konzerns in der Nordsee berichtet hatten.


Klar im Minus schlossen ausserdem die Titel des Pharmaunternehmens AstraZeneca, die sich um 1,09 Prozent auf 3.345,41 Pence verbilligten. Die Zulassung des Herzmittels Brilinta dürfte sich in den USA um drei Monate verzögern. Und auch für andere Aktien aus der Branche ging es nach unten, Roche etwa büssten 1,77 Prozent auf 144,300 Franken ein und waren damit der schwächste Wert im Swiss-Market-Index (SMI).


Zulegen konnten dagegen die Papiere von Konkurrent Sanofi-Aventis – und zwar um 0,47 Prozent auf 49,440 Euro. Konzernchef Chris Viehbacher hatte auf einer Konferenz deutlich gemacht, dass er gute Chancen sehe, das US-Biotechunternehmen Genzyme zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Allerdings dürfte es eine Weile dauern, bis man sich geeinigt habe.


Überdurchschnittlich entwickelten sich Autowerte, insbesondere die von französischen Herstellern. So gewannen PSA Peugeot Citroen und Renault 3,94 Prozent auf 24,280 Euro sowie 1,82 Prozent auf 36,400 Euro. Zuvor hatte die US-Investmentbank Morgan Stanley die Peugeot-Aktien von «Underweight» auf «Overweight» hochgestuft. Innerhalb Europas, wo insbesondere Faktoren wie Volumina und Fixkosten zählten, sei Peugeot die attraktivste Adresse, hiess es von den Analysten. Darüber hinaus habe die Intervention der japanischen Notenbank in den Devisenmarkt Werte wie Nissan wieder attraktiver gemacht. Renault ist an dem japanischen Autobauer beteiligt. (awp/mc/ps/27)

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