EU-Verlauf: Anfangsverluste ausgeweitet – Schwacher Bankensektor belastet

Der Cac 40 in Paris büsste 1,39% auf 3.941,78 Punkte ein und der Londoner FTSE 100 fiel um 0,91% auf 5.701,50 Punkte. Der Blick der Anleger richtete sich vor allem auf eine Reihe von Unternehmenszahlen. Am Nachmittag könnten US-Daten zum Immobilienmarkt sowie zum Verbrauchervertrauen den Märkten neue Impulse geben.


Finanzwerte litten unter dem negativ aufgenommenen Quartalsbericht der Deutschen Bank mit minus 3,03% auf 11,855 EUR Schlusslicht. Auch Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) , BNP Paribas und Santander verloren deutlich.


Dagegen verteuerten sich in London die Titel der Lloyds Banking Group um 1,44% auf 71,33 GBP. Die staatlich gestützte britische Grossbank wird nach einem Gewinn in den ersten drei Monaten für 2010 immer optimistischer und will sowohl im ersten Halbjahr als auch im Gesamtjahr einen operativen Gewinn erzielen. Das Institut habe es «deutlich früher als erwartet» aus den roten Zahlen geschafft, lobte ein Analyst. Der Markt habe erst für das Gesamtjahr mit einer Rückkehr in die Gewinnzone gerechnet. Die Aktien von Imperial Tobacco gewannen 2,00% auf 1.986,00 Pence. Der Tabakkonzern steigerte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2009/10 trotz rückläufiger Zigarettenverkäufe Umsatz und Gewinn und erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Erholung.


BP-Papiere profitierten indes nur kurz von Zahlen und verloren zuletzt 1,10% auf 619,90 GBP. Der britische Ölkonzern konnte zwar dank steigender Ölpreise im ersten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppeln und übertraf damit laut Cheuvreux-Analyst Jean-Charles Lacoste die Marktschätzung ebenso wie seine Erwartung. Allerdings stagnierte die Produktion und soll im Gesamtjahr trotz der Wirtschaftserholung leicht sinken. Zudem überschatteten wachsende Sorgen vor den Auswirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko die guten Zahlen.


Der niederländische Telekomkonzern KPN traf im ersten Quartal die Markterwartungen. Die Zahlen und die vom Unternehmen erwartete Verbesserung des internationalen Geschäfts liessen die Aktien um 1,36% auf 11,175 EUR steigen. Der norwegische Aluminiumproduzent Norsk Hydro konnte zum Jahresauftakt die Gewinnerwartungen des Marktes sogar schlagen und äusserte sich optimistisch zur Aluminium-Nachfrage, was die Anteilsscheine mit Kursgewinnen von gut drei% honorierten. (awp/mc/pg/20)

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