EU-Verlauf: Etwas fester – Nachrichten aus Dubai stützen

Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,91 Prozent auf 5.309,52 Punkte vor. Börsianer sehen in der Nachricht, dass Abu Dhabi seinem angeschlagenen Nachbarn Dubai zehn Milliarden US-Dollar als Unterstützung zur Verfügung stellt, den entscheidenden positiven Impuls für die internationalen Börsen. In der Nacht war der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial in Reaktion auf diese Nachricht um rund 100 Punkte nach oben gesprungen, was Händlern zufolge die positive Vorgabe für das europäische Geschäft ausmacht. Zuletzt stand der US-Future 0,94 Prozent über seinem Niveau zum Handelsschluss in Europa am Freitag. Ansonsten sei die Nachrichtenlage am Morgen relativ dünn.


Bankenwerte gehörten nach der Meldung aus Dubai zu den Gewinnern. Börsianer werteten die Nachricht als «positiv für den ganzen Bankensektor», der in den Vorwochen mit negativen Nachrichten um Zahlungsschwierigkeiten des arabischen Emirats wegen Sorgen um Kreditausfälle unter Druck geraten sei. Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research sagte: «Das ist die sehnsüchtig erwartete Überlebenshilfe für Dubai.» Axa gewannen 1,73 Prozent auf 15,89 Euro. Hier trieb zudem, dass der französische Versicherungskonzern und das australische Finanzunternehmen AMP Ltd ihr gemeinsames Übernahmeangebot für die Axa Asia Pacific Holdings um 16 Prozent auf nunmehr 11,7 Milliarden US-Dollar erhöhten und deren Aktionären eine Annahmefrist von einer Woche setzten. Im Anlegermagazin «Barron’s» hiess es, die Axa-Aktie könnte um 50 Prozent nach oben springen, da das Unternehmen günstige Übernahmen tätige und seinen Konkurrenten Marktanteile abnehme.


Auch andere Finanztitel legten zu. Für Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) ging es um 1,35 Prozent auf 12,345 Euro hoch, Santander verteuerten sich um 1,21 Prozent auf 11,305 Euro. Leicht positiv werteten Börsianer auch die Bankenrettung der Hypo Alpe Adria in Österreich. In Zürich belegten UBS und Credit Suisse mit festen Notierungen den zweiten und dritten Platz im Swiss-Market-Index (SMI).


Auch in London erholten sich die Bankentitel kräftig. Aktien der britischen Branchenvertreter wie der Royal Bank of Scotland (RBS) oder der HSBC waren laut Händlern besonders stark wegen Dubai unter Druck geraten. «Es fühlt sich fast wie Weihnachten an», sagte ein Börsianer mit Blick auf die Finanzspritze aus Abu Dhabi für Dubai. David Buik, Marktstratege bei BGC Partners in London, verglich Abu Dhabi mit einem rettenden Ritter am Horizont. Er sieht neben HSBC die Aktien von Standard Chartered als Hauptnutzniesser. Die Aktien verteuerten sich als zweitbester Wert im «Footsie» um 3,78 Prozent auf 1.566,50 Pence. HSBC gewannen 2,25 Prozent auf 719,10 Pence, für RBS ging es um 0,85 Prozent auf 30,82 Pence hoch.


Steigende Metallpreise gaben den Minenwerten Auftrieb. Lonmin rückten um 2,72 Prozent auf 1.812,00 Pence vor, für Xstrata ging es um 2,58 Prozent auf 1.074,00 Pence nach oben. (awp/mc/ps/17)

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