EU-Verlauf: Freundlich – Banken- und Rohstoffwerte gefragt

Nach einem Feiertag am Vortag waren hier vor allem zweistellige Kursgewinne bei den Minenwerten für das deutliche Plus verantwortlich. In Paris gewann der CAC-40-Index 0,58 Prozent auf 3.256,86 Zähler.


Wie am Vortag waren erneut die Titel der konjunktursensitiven Branchen gefragt. Der Branchenindex für Rohstoffe stieg mit plus 5,43 Prozent auf 346,47 Punkte besonders deutlich. Besondere Aufmerksamkeit wurde auch dem Bankensektor zuteil. Die Titel der Societe Generale stiegen mit plus 6,10 Prozent auf 41,56 Euro an die Spitze des EuroSTOXX50. ING Groep und BNP Paribas gewannen jeweils etwa vier Prozent. Auch in London legten Finanztitel zu. Angestossen wurde die Aufmerksamkeit von Branchennachrichten aus den USA. Dort hatten die Finanzaktien am Vortag von der Hoffnung auf positive Ergebnisse des «Stress Tests» und davon profitiert, dass die Finanzinstitute wohl weniger neues Kapital als zunächst befürchtet aufnehmen müssen. Bei dem Test schätzt die Notenbank Fed mit Hilfe von Rechenmodellen, welche Verluste Banken verkraften können.


In der Schweiz stiegen die Aktien der UBS nach Zahlen mit plus 4,01 Prozent auf 16,34 Franken an die Spitze des Swiss-Market-Index (SMI). Laut Analystenkommentaren bewegen sich die Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen. «Einige Zahlen, wie etwa die Neugeldzuflüsse und die Kernkapitalquote, fielen besser aus, als wir erwartet hatten», kommentiert die Bank Vontobel das Ergebnis. Analystin Teresa Nielsen erwartet, dass UBS im zweiten Quartal einen Gewinn erwirtschaftet, da sie in Zukunft mit deutlich geringeren einmaligen Belastungen rechnet.


Papiere der Swiss Life Holding zählten mit minus 2,44 Prozent auf 87,80 Franken zu den schwächsten Werten im Schweizer Index. Der Lebensversicherer verfehlte im ersten Quartal grösstenteils die Erwartungen einiger Analysten. Ausserdem ging die Gruppensolvabilität seit Jahresbeginn zurück und Finanzchef Thomas Müller kündigte seinen Rücktritt an. Analyst Georg Marti von der ZKB nannte die Zahlen zur Prämienentwicklung «etwas enttäuschend» und den AWD-Quartalsabschluss «unvorteilhaft». Vor allem der schlechte Geschäftsgang bei AWD und die rückläufige Solvabilität würden am Markt negativ aufgenommen.


In Mailand gewannen die Aktien von Fiat 0,46 Prozent auf 8,19 Euro. Der italienische Konzern will nach einer möglichen Fusion alle vier deutschen Opel-Werke erhalten. Fiat-Vorstand Sergio Marchionne kündigte aber Stellenstreichungen an. Am Vortag waren die Fiat-Aktien getrieben durch Hoffnunge auf einen grösseren Konzernverbund um mehr als acht Prozent gestiegen. Fiat hält Opel nach dem Einstieg der Italiener beim insolventen US-Auto Chrysler für einen idealen Partner, um eine neue grosse Autogruppe zu bilden.


Der Internetausrüster Alcatel-Lucent startete mit hohen Verlusten in das «Übergangsjahr 2009». Die strategische Umorientierung komme aber gut voran, hiess es. Die Aktie fiel dennoch um 3,27Prozent auf 1,89 Euro.


Positive Nachrichten kamen unterdessen von Alstom : Der französische Bahntechnikkonzern und Anlagenbauer trotzte im Geschäftsjahr 2008/09 der Wirtschaftskrise. Unterm Strich fuhr Alstom ein Plus von 30 Prozent ein und verdiente 1,109 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen mit einer Dividendenerhöhung von 40 Prozent auf 1,12 Euro profitieren. Die Aktie verlor dessen ungeachtet 2,42 Prozent auf 48,92 Euro. (awp/mc/pg/20)

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