EU-Verlauf: Gewinne teilweise abgegeben – Fokus auf US-Arbeitsmarktdaten

Marktteilnehmer warten nun gespannt auf die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Oktober. Bernard McAlinden, Investment-Stratege bei NCB Stockbrokers, sagte: «Ein weiterer Anstieg der Märkte wird nun schwieriger. Ein guter US-Arbeitsmarktbericht könnte die Märkte aber beflügeln.»


Bankaktien waren am Freitag besonders gefragt. Royal Bank of Scotland (RBS) sprangen nach einem Zwischenbericht um 6,62 Prozent auf 37,54 Pence an die «Footsie»-Spitze. Binnen dreier Monate konnte die Bank ihren operativen Verlust von 3,5 Milliarden auf 1,5 Milliarden Pfund eindämmen. Grund waren rückläufige Belastungen insbesondere aus faulen Krediten. Eine rasche Erholung schloss Bankchef Stephen Hester aber erstmal aus: «Die Reise wird noch ein paar Jahre dauern.» Frühestens in zwei Jahren sieht er sein Unternehmen wieder Gewinne schreiben. Papiere von Credit Agricole verteuerten sich um 3,09 Prozent auf 14,02 Euro. Die französische Bank schnitt nach den Worten ihres Chefs im abgelaufenen Jahresviertel noch besser ab als im Quartal davor.


Papiere von L› Oreal gaben um 2,17 Prozent auf 69,75 Euro nach und waren damit im europäischen Leitindex der schwächste Wert. Zwar stiegen die Umsätze des französischen Kosmetikkonzerns im dritten Quartal auf vergleichbarer Basis wieder, doch eine weltweite Nachfragebelebung sehen die Franzosen vorerst nicht.


Aktien von Fluggesellschaften rückten nach Zahlen von British Airways in den Blick. Die britische Fluglinie rutschte im ersten Geschäftshalbjahr auch wegen schrumpfender Passagierzahlen im Premium-Segment tiefer in die Verlustzone. Auch niedrigere Zinsen, hohe Rentenlasten und Umbaukosten drückten nun auf das Ergebnis. British Airways kündigte aber weitere strukturelle Änderungen an, um die langfristige Zukunft zu sichern. Die Aktie legte um 6,28 Prozent auf 198,00 Pence zu. Andere Airline-Titel wie Iberia und Air France-KLM stiegen ebenfalls.


Titel von Baustoffherstellern litten dagegen unter Verkäufen. Lafarge büssten 3,78 Prozent auf 55,80 Euro ein. Der französische Konzern verzeichnete im dritten Quartal einen stärkeren Umsatzeinbruch als erwartet. In den entwickelten Märkten dürfte sich das Geschäftsumfeld erst im zweiten Halbjahr 2010 erholen, meinen die Franzosen. An der Börse in Wien brachen Wienerberger um fast 7 Prozent ein. Der Ziegelproduzent tritt weiter kräftig auf die Kostenbremse. Wegen der stark rückläufigen Nachfrage schliesst der Konzern mehr Werke als ursprünglich geplant. Auch der seit kurzem im Eurostoxx 50 gehandelten Titel des irischen Baustoffherstellers CRH verbilligte sich um knapp 2 Prozent. (awp/mc/pg/13)

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